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Lavendel für alle: Vor Schloss Pfaffstätt wartet ein lila Blütenmeer

Mitten im Ort eröffnet sich in Pfaffstätt ein kleines Paradies. Kräftige Farben und ein starker Duft strömen dem Betrachter hier entgegen. Die Pflanzen vor dem Schloss dürfen gepflückt werden.

Lila blüht der gesamte Schlosshof und mitten im duftenden, summenden Lavendel steht lachend Barbara Jakob, die Schlossherrin. "Der Lavendel hat mich irgendwie gefunden und ist geblieben", erzählt sie, denn ihre Zucht stammt aus zig kleinen Töpfchen, die sie vor vielen Jahren in einer Gärtnerei vor dem Müll gerettet hat, denn "der wir leider nichts", hat ihr die Gärtnerin damals gesagt.

Inzwischen ist er ganz schön groß geworden und hat sogar noch einen Umzug in das Schloss Pfaffstätt mitgemacht, das die Familie Jakob seit zwanzig Jahren bewohnt. Aus dem Schlosshof, der so gut wie gar nicht gestaltet war, ist nun ein richtiges Blütenmeer geworden.


Schnitt erfolgt einmal pro Jahr

Ein Mal im Jahr, im Herbst, bekommen die Pflanzen einen Schnitt verpasst, ansonsten bedarf es nicht viel Pflege. "Unzählige Sorten haben wir hier und sie vermehren sich auch untereinander. Der Lavendel aus der Provence sticht ein bisschen hervor, er hat sehr lange Ähren und blüht ein bisschen später. Nur der Weiße Lavendel, der hat es schwerer hier, denn der wächst nicht ganz so gut wie die anderen."

Barbara Jakob, Schlossherrin von Pfaffstätt bei den Lavendelpflanzen.
Barbara Jakob, Schlossherrin von Pfaffstätt bei den Lavendelpflanzen.

Lavendeltage geben Einblick in einzigartiges Blütenmeer

Diese kleine Plantage ist eine echte Besonderheit, so etwas gibt es weit und breit nicht ein zweites Mal. "Ein Mal im Jahr möchte ich gerne allen Menschen die Gelegenheit geben, sich unseren Garten anzuschauen." Jedes Jahr im Juni gibt es die Lavendeltage, an denen die Pforten zum Schloss geöffnet sind. An diesen Tagen darf jeder hier hereinspazieren und sich auch selbst Lavendel pflücken. Neben dem Lavendelgarten gibt es den "Grünen Salon", das ist ein kleiner Laden, den Barbara Jakob mit Produkten von ihrem Lavendel bestückt. Geöffnet hat er nur auf Anfrage und an wenigen bestimmten Tagen im Jahr.

Rosengarten wie im Märchen

"Ich bin sehr experimentierfreudig", sagt sie und hält ein Gläschen, das dunkelrosa glitzert, in Händen. Darin sind pulverisierte Rosenblüten, die zum Beispiel wie Kakao verwendet werden können. Die Rosen stammen auch aus dem Schlossgarten und wurden dort schon vor vielen, vielen Jahren gezüchtet. Durch eine kleine Pforte geht es hinein in den Rosengarten, der ein bisschen verwunschen wirkt. An alten Steinmauern ranken sich die dicken Rosensträucher empor, überall haben sich duftende Blüten geöffnet.

"Das ist die Rose von Pfaffstätt", sagt Barbara Jakob und hält ein Blütenbündel zwischen ihren Händen. "Die habe ich zwischen den Pflanzen hier im Garten gefunden und dann habe ich recherchiert. Elsa, die Mutter von Prinz Max zu Schaumburg-Lippe, hat sie gezüchtet. Die Rose von Pfaffstätt ist wie eine Marzipanrose, als wäre sie mit ihren feinen Blüten geschnitzt. Dazu die zartrosa Farbe und der alte Duft. Wie eine klassische englische Rosenseife."

Vor dem Schloss wartet Lavendel zur Mitnahme

Vor den Schlosstoren hat Barbara Jakob ein richtiges Lavendelfeld angelegt. An der Ecke steht ein kleines Tischchen mit Schere und Gummibändern. Auch hier kann sich jeder nach Belieben sein duftendes lila Sträußchen für zu Hause schneiden. Dazu gibt es noch einen Tipp: "Einfach kopfüber aufhängen, dann trocknet der Lavendel gut und bekommt eine richtig schöne dunkle Farbe."