Es ist der Nachfolger des Kepler-Weltraumteleskops: TESS (Transiting Exoplanet Survey Satellite) ist groß wie ein Kühlschrank, mit vier Spezialkameras ausgestattet und soll den Himmel nach sogenannten Exoplaneten absuchen - möglichen erdähnlichen Planeten außerhalb unseres Sonnensystems.
Lisa Kaltenegger ist Teil des Wissenschaftsteams der Mission. Die Kuchlerin ist eine der führenden Forscherinnen auf diesem Gebiet: Seit Jahren beschäftigt sie sich mit dem Thema in Spitzenforschungseinrichtungen wie der europäischen Weltraumorganisation ESA, dem deutschen Max-Planck-Institut oder der amerikanischen Elite-Universität Harvard. 2015 erschien ihr Buch "Sind wir allein im Universum? Meine Spurensuche im All". Seit 2014 leitet die 41-Jährige das Carl-Sagan-Institut an der renommierten Cornell University in New York, das sich der Suche nach bewohnbaren Planeten widmet.
Eine "kleine" Mission mit wahrscheinlich gewaltigen Erkenntnissen
"TESS ist eine kleinere Satellitenmission, aber sie ist insofern gewaltig, weil sie den ganzen Himmel nach Planeten absuchen und damit unser Verständnis unseres Platzes im Universum komplett erneuern wird. Die Sterne, die TESS absucht, sind genau die, die wir jede Nacht sehen. In ein paar Monaten werden wir aufs Firmament blicken können und wissen, ob es um die ersten der uns so bekannten Sterne herum andere Welten gibt", erklärt Kaltenegger, die Mitglied des Wissenschaftsteams der TESS-Mission ist. "Die TESS-Mission sucht 85 Prozent des Himmels nach Exoplaneten um unsere nächstgelegenen Sterne ab, bis zu 300 Lichtjahre entfernt. TESS wird uns eine Hitliste der neuen Welten liefern, die wir genauer untersuchen können, weil wir genug Licht von ihnen bekommen, um mit der nächsten Generation von Teleskopen nach Spuren von Leben Ausschau zu halten. Und diese Planeten sind auch, in ganz weiter Zukunft, die besten Reiseziele in unserer Nähe."
Die rund 200 Millionen Dollar teure TESS-Mission ist auf mindestens zwei Jahre angelegt, soll 20 Millionen Sternensysteme abklopfen und dabei mehrere Hundert erdgroße Planeten finden, so die Hoffnung der NASA.