Der Geschäftsführer der Firma Albus, Hermann Häckl, bezeichnet den Busfahrer als langjährigen und zuverlässigen Mitarbeiter mit viel Erfahrung. "Er ist nach wie vor sehr schockiert, aber gesundheitlich zum Glück wohlauf. Psychisch geht es ihm den Umständen entsprechend gut."
Der Busfahrer wolle nicht selbst an die Medien treten und auch keine Einzelinterviews geben. In seinem Auftrag übermittelte die Firma Albus folgende Stellungnahme:
Der Unfall aus der Sicht des Buslenkers: "Ich hatte keine Möglichkeit, auszuweichen"
"Wir waren mit Gästen auf dem Rückweg von unserem Ausflug in Hallstatt. Zwischen Abtenau und Scheffau, auf einer geraden Straße, kam auf einmal ein sich stark drehender Pkw auf uns zu. Ich hatte keine Möglichkeit auszuweichen. Das Fahrzeug ist frontal mit unserem Bus kollidiert. Danach gab es noch kleinere Zusammenstöße mit anderen Unfallfahrzeugen.
Nach dem ersten Aufprall war keine Funktion der Fußbremse mehr vorhanden und auch das Lenken war nur mehr eingeschränkt möglich. Es ging alles sehr schnell. Ich versuchte den Bus so schnell wie möglich zum Stehen zu bringen. So habe ich mit der Feststellbremse ganz vorsichtig versucht den Bus zu stoppen, was mir zum Glück auch gelungen ist. Das musste ich sehr gefühlvoll machen, da sich der Bus beim Blockieren der Räder womöglich gedreht hätte. Hätte ich das nicht gemacht, wären die Fahrgäste nach vorne geschleudert worden und somit hätte es mit Sicherheit viele Verletzte gegeben."
"Auch dem mitreisenden Baby ging es gut"
"Gott sei Dank konnte ich das Fahrzeug zum Stillstand bringen. Entgegenkommende Fahrzeuge sind uns ausgewichen. Nach dem Stillstand habe ich zuerst einmal durchgeatmet und die erste Frage ging an den Reiseleiter, der am Reiseleitersitz saß, ob bei ihm alles in Ordnung sei. Dieser erwiderte, dass er nicht verletzt ist. Danach sind wir gemeinsam sichergegangen, dass sich auch keine Fahrgäste verletzt haben.
Zum Glück waren alle wohl auf und auch dem mitreisenden Baby ging es gut. Bald kam der Notarzt, welcher unsere Gäste ebenfalls fragte ob es allen gut ging. Er war überrascht, dass es wirklich keine Verletzten gab. Im Anschluss haben wir die Gäste in Sicherheit gebracht. Sie haben mich bei der Verabschiedung zum Teil umarmt, und sich herzlichst bei mir bedankt. In der Folge wurden alle Gäste mit einem Ersatzbus unserer Firma sicher nach Salzburg gebracht. Ich musste noch weiter am Unfallort auf den Sachverständigen und auf die Einvernahme warten. Der Alkohol-Test war natürlich negativ. Meine Gäste, der Reiseleiter und ich hatten wirklich viele Schutzengel an unserer Seite."
Albus-Geschäftsführer dankt dem Buslenker
Wie auch der Scheffauer Bürgermeister Friedrich Strubreiter den SN bestätigte, habe der Buslenker mit seinem beherzten Verhalten Schlimmeres verhindert: Er habe den Bus auf die Bergseite gelenkt - auf der anderen Seite fließt mehrere Meter unterhalb der Straße die Lammer.
Albus-Geschäftsführer Hermann Häckl sagt, er sei froh, dass der Lenker so geistesgegenwärtig und schnell reagiert habe. "Ich möchte mich bei ihm herzlich für sein professionelles Verhalten bedanken. Der Busfahrer wird die nächsten Tage Zeit bekommen um sich psychisch von dem Vorfall zu erholen und danach wieder seinen Dienst als Buslenker fortführen."
Das gesamte Albus-Team drücke den Angehörigen des Unfallopfers sein herzlichstes Beileid aus und wünsche ihnen viel Kraft in diesen schweren Stunden. Den Verletzten wünsche man eine baldige Genesung.