Bei einem Verkehrsunfall auf der Lammertal Straße (B162) bei Scheffau ist am späten Mittwochnachmittag ein 49-jähriger Tennengauer gestorben. Der Mann war mit seinem Wagen nahe der Lammeröfen frontal in einen mit rund 60 Touristen besetzten Ausflugsbus gekracht. Zudem waren ein Lkw und vier Pkw am Unfall beteiligt.
Ein Rettungshubschrauber flog eine schwerverletzte Person ins Klinikum nach Schwarzach. Das Rote Kreuz brachte vier weitere Fahrzeuginsassen mit unbestimmten Verletzungen ins UKH bzw. ins LKH nach Salzburg, sagte Einsatzleiter Thomas Galler. 18 Sanitäter und vier Notärzte versorgten die Betroffenen.
"Die verstorbene Person haben wir mit Spreizern und Schneidgerät befreien müssen", schilderte Ortsfeuerwehrkommandant Ulrich Strubreiter. Die Straße war während der Aufräumarbeiten gesperrt. "Wir haben eine Umleitung für Pkw eingerichtet." Noch vor 21 Uhr sollte die B162 wieder für den Verkehr freigegeben werden. Unterstützung kam von der Feuerwehr Abtenau und dem Löschzug Voglau.
Zeitgleich mit der Feuerwehr traf Bürgermeister Friedrich Strubreiter an der Unfallstelle ein. Er sprach von einem "Schlachtfeld". Der Ortschef, der 25 Jahre lang hauptberuflich als Notfallsanitäter tätig war, half bei der Versorgung der Opfer. "Wir haben trotz aller Tragik noch Glück gehabt", schilderte Strubreiter. Denn die Bremse des Busses habe nach dem Zusammenstoß nicht mehr funktioniert. "Gott sei Dank hat der Busfahrer geistesgegenwärtig das Fahrzeug nach links gelenkt." Der Mann versuchte den Bus offenbar mithilfe der Handbremse zum Stehen zu bringen und lenkte das Fahrzeug auf die Bergseite - auf der rechten Seite fließt mehrere Meter unterhalb der Straße die Lammer. Der Fahrer und die Touristengruppe aus dem Ausland, die auf dem Rückweg von Hallstatt in die Stadt Salzburg war, blieben unverletzt. "Wir haben die Fahrgäste dann mit einem anderen Bus nach Salzburg gebracht", sagte Hermann Häckl, Geschäftsführer der Firma Albus, von der der Bus stammt.
Die Staatsanwaltschaft hat den Kfz-Sachverständigen Gerhard Kronreif beauftragt, den Unfallhergang zu rekonstruieren. Der Verursacher wollte laut ersten Informationen an einem Sattelzug vorbei fahren. Dabei dürfte er den Überholweg unterschätzt haben und frontal in den Reisebus gekracht sein. Danach wurde der Pkw gegen den Sattelzug geschleudert. Ein nicht direkt am Unfall beteiligter Lenker bremste abrupt, worauf ihm ein weiterer Fahrer mit dessen Auto auffuhr. Ein vierter Pkw-Lenker schaffte es nicht mehr, rechtzeitig abzubremsen und krachte ebenfalls in die Unfallstelle.