"2023 haben unsere Mitarbeiter für die Nachbetreuung fast 370 Stunden aufgewendet, was im Vergleich zu 2021 eine Verdreifachung bedeutet", erklärt Samuel Kok, Teil des Leitungsteams von VinziDach - Housing First in Salzburg. Die neuen Anforderungen verändern sich laut neuem Leitungsteam momentan so, dass sie bald nicht mehr bewältigt werden können.
VinziDach vermittelt langzeitobdachlosen Personen Wohnungen
Das 2012 gegründete Projekt VinziDach - Housing First vermittelt langzeitobdachlosen Personen mit Doppeldiagnose (Sucht- und psychische Erkrankung) und seit 2024 auch wohnungslosen Personen eine Wohnung. Für die Miete müssen die Personen selbst aufkommen, daneben werden sie vier Jahre lang von VinziDach betreut. Die Betreuung endet aber nicht nach dieser Zeit. Dass die Nachbetreuung steige, sei absehbar gewesen, da es mittlerweile 70 Personen gebe, deren Betreuung bereits endete.
Beendigung der Krisenbewältigung 2023, da finanziell nicht mehr machbar
2023 beendete man aber auch die Krisenbewältigung, da sie über das Ursprungskonzept hinausging und nicht mehr finanzierbar war. Seitdem gilt für Bewohner, dass sie ins Büro kommen müssen, um Hilfe zu erhalten. "Oft ist es dann schon so, dass sich eine Multiproblemlage entwickelt hat", so Kok. Neben alterstypischen Problemen kommen gesundheitliche dazu. Denn unter den Bewohnern sind einige durch beispielsweise Terminversäumnisse nicht versichert, was Krankenbehandlungen mit hohen Kosten verbindet. "Das ist ein dringender und hoher Handlungsbedarf" und brauche mehr Zeit als zwei Büro-Beratungsstunden. Wenn für solche Fälle ein besserer Überblick gegeben wäre, sei die Nachbetreuung nicht so komplex.