Der Sommer holt auf, aber der Winter bleibt das Hauptgeschäft: Rund 200.000 Ersteintritte zählen die Gasteiner Bergbahnen mittlerweile während der Sommermonate. Diese Zahl entspricht aber immer noch nur einem Fünftel der knapp eine Million Ersteintritte im Winter.
Markus Papai muss es wissen. Seit Mitte Juni ist er der neue Marketing-Chef der Gasteiner Bergbahnen - ein Quereinsteiger im Übrigen, der im Sporthandel und fünf Jahre bei der Gasteiner Tal Tourismus Gesellschaft (ab 2002) arbeitete, bevor er nach Wien ging, die Matura nachholte und ein berufsbegleitendes Studium Marketing & Sales an der FH Wien abschloss.
Heute hat er über 20 Jahre internationale Berufserfahrung in Führungspositionen mit Marken, Produkt- und Marketingverantwortung in der Tasche. Der Weg dahin war weit, weitere berufliche Stationen die Falkensteiner Hotels, Segafredo oder die "Veggy Welt" . Als er seine Frau kennenlernte, verlegte er seinen Lebensmittelpunkt zurück nach Gastein.
Corona brachte Renaissance zur Natur
Der letzte Job vor den Gasteiner Bergbahnen waren für Papai die Schmittenhöhe Bergbahnen in Zell am See. Seit 2018 ist er außerdem Mitglied im Marketingausschuss der Super Ski Card sowie im innovativen "Think Tank" der Seilbahn-Fachgruppe in der Wirtschaftskammer.
Privat lebt der gebürtige Bad Gasteiner aktuell im Ortsteil Bad Bruck. Das Unternehmen der Gasteiner Bergbahnen mit 180 Mitarbeitern im Sommer und 240 im Winter will er künftig digitaler machen. Es habe während der Corona-Pandemie eine Renaissance zur Natur stattgefunden, konstatiert er.
Bergbahnen durchlaufen Transformation
Innerhalb der Bergbahnen laufe die Transformation vom reinen Beförderer zum "Schaffer" emotionaler Erlebnisse, sagt Papai, der Gäste grundsätzlich mit Emotionen und nicht mit Fakten überzeugen will. Dazu gehören auch Events am Berg, wie die acht Abendauffahrten im Laufe des Sommers mit Open-Air-Konzerten oder Alphornbläsern.
Tourismusverbände als Multiplikatoren
Die Tourismusverbände sieht Papai dabei als Multiplikatoren. "Es geht darum, visuell Lust aufs Tal zu machen. In einem zweiten Schritt müssen die Gäste möglichst einfach übers Internet buchen können und beim Skifahren muss einem dann der Wind ins Gesicht blasen", erklärt Papai sein Konzept. Proaktiv zugehen möchte der neue Marketing-Chef auf die Dorfgasteiner Bergbahnen mit weiteren 200 Pistenkilometern. "Sie gehören ja an sich zu Großarl, aber natürlich sind sie Teil des Gasteiner Tals. Ich orte hier irgendwo einen leeren Raum in der Kommunikation. Den möchte ich füllen."
Lifestyle-Effekt
Nicht zu vergessen sei heute der Lifestyle-Effekt. "Ein Posting von Anna Gassner (Snowboarderin, Anm.) sehen mehr Menschen als ein Abfahrtsrennen im Fernsehen", meint Papai. Privat ist er auch - wie könnte es anders sein - viel auf den Pisten unterwegs: wahlweise beim Skifahren, Snowboarden oder Tourengehen. Im Sommer spielt er Fußball im FCB, Tennis im Mannschaftsbereich und ist gern mit dem E-Bike unterwegs. Außerdem bezeichnet er sich als Genussmenschen.















