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Neueröffnung: Aus Zweistein wird Bernstein

Das ehemalige Zweistein in der Salzburger Innenstadt wurde am Montag neu eröffnet. Es heißt jetzt Bernstein und will nicht mehr "nur schwul" sein.

Neueröffnung: Aus Zweistein wird Bernstein
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"Die Leute werden Augen machen", versprach Bernhard Huemer kurz vor der Eröffnung des Bernsteins. So heißt das ehemalige Zweistein, das seinen Ruf als Salzburgs Schwulenlokal Nummer eins bereits unter dem Namen Einstein hatte. Zum Schluss war das Zweistein allerdings schon ein bisschen verschlissen. Ab jetzt wird aber nur noch nach vorn geschaut. "Die Zukunft im Bernstein ist nicht rosarot, sondern kunterbunt", sagt Huemer. Dass er ein weltoffenes Gemüt besitzt, das wissen die Stammgäste seiner weiteren Lokale, dem Café Wernbacher und der Paul Stubn.

Mit dem Bernstein hat er jetzt endlich ein Lokal, das seinen Namen trägt - zumindest ein bisschen. "Gratuliere zum Bernstein, lieber Bernhard", war bei der Eröffnung am Montagabend dann auch der meistgehörte Satz.

Gernot Marx von der Homosexuellen-Initiative (HOSI) war vom großstädtischen Flair des völlig neu gestalteten Lokals begeistert. "So etwas gibt es in ganz Salzburg noch nicht." Auch Marx begrüßt die neue Devise von Huemer, das Lokal für Heterosexuelle noch interessanter zu machen. "Beim Zweistein war es früher immer öfter so, dass Heteros hauptsächlich in den frühen Morgenstunden nur zum Saufen und Gaffen kamen."

Auch eine neue Veranstaltungsreihe, in deren Rahmen junge Salzburger im Lokal stundenweise Musik auflegen dürfen, sei eine tolle Idee für eine Szenebar. "Das ist viel besser, als einen DJ teuer einzukaufen", ist er überzeugt. Denn junge Musikliebhaber, die sich das trauten, brächten Herz statt Kommerz zu Gehör.

Am Eröffnungsabend war Marx außerdem überrascht, wie viele Lesben und Schwule aus Salzburg er noch gar nicht gekannt hat: "Denen war das Zweistein eben zu abgenutzt."

Und Gastgeber Bernhard Huemer freute sich am Eröffnungsabend über den extrem hohen Anteil an heterosexuellen Gästen. Keinerlei Berührungsängste zeigten etwa Hans Gmachl von der "Weißen", Inga Horny und Gerhard Eder vom Altstadt-Marketing sowie der Salzburger Werbeprofi Thomas Zezula.

Mit der Geschlechterrolle wurde übrigens auch kulinarisch gespielt. Es gab "Würstel im Glas" und Pralinen in der Form weiblicher Brüste. Geschmeckt hat beides. Ah ja: Hier sind nicht nur Homo- und Heterosexuelle willkommen - auch Bisexuelle müssen nicht draußen bleiben. Und Transsexuelle schon gar nicht.

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