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"Öffis" im Kleinformat: Tennengau folgt Leoganger Beispiel

Vier Tennengauer Gemeinden planen einen sogenannten "Mikro-ÖV", der den normalen Öffentlichen Verkehr ergänzen und erweitern soll. In Leogang ist ein derartiges Konzept bereits seit dem vergangenen Herbst Realität - und wird gut angenommen.

In Leogang wird ein derartiges Konzept bereits seit September 2022 gut von der Bevölkerung angenommen.  Bild: Gemeinde Leogang
In Leogang wird ein derartiges Konzept bereits seit September 2022 gut von der Bevölkerung angenommen.  Bild: Gemeinde Leogang

Seit 12. September 2022 ist das "Loigom-Shuttle" in Leogang in Betrieb. Für die rund 3500 Einheimischen sowie die zahlreichen Gäste im Ort soll dieser "Öffi-Verkehr" auf Abruf eine echte Alternative zum Auto sein. Das bestehende Liniennetz wird mit zwei Elektrokleinbussen für je bis zu acht Personen ergänzt, 39 Haltestellen in Leogang werden angefahren, von 8.30 bis 19.30 unter der Woche und von 8 bis 18 Uhr an Wochenenden und Feiertagen. Gebucht werden die Fahrten telefonisch oder über die Posbus-Shuttle-App. Da es in den Salzburger Verkehrsverbund eingebettet ist, gelten auch alle diesbezüglichen Tickets und Ermäßigungen, vom Klimaticket bis zum Seniorentarif.

"„Es ein bisschen ist wie ein Bedarfstaxi, das den normalen Öffi-Fahrplan ergänzt.“ "
Wolfgang Auer
Bgm. Adnet (ÖVP)

Nun wird auch in Adnet, Oberalm, Puch und Krispl-Gaißau an einem derartigen Konzept gefeilt. "Es ein bisschen ist wie ein Bedarfstaxi, das den normalen Öffi-Fahrplan ergänzt", erklärt der Adneter Bürgermeister Wolfgang Auer (ÖVP) im TN-Gespräch. Starten soll das Projekt im Tennengau aber frühestens Ende des Jahres: "Es muss zuerst in den Verkehrsverbund eingebettet werden, und es muss noch ausgeschrieben werden, welches Unternehmen mit diesen Fahrdiensten beauftragt wird." Zusätzlich zu den bestehenden Bushaltestellen würden noch weitere Haltepunkte definiert, "die Idee wäre, dass man überall maximal 300 Meter bis zum der nächste Haltepunkt hat."

In Leogang ist das Pilotprojekt "Loigom-Shuttle" erfolgreich gestartet: "Es wird von mehr als 600 Leuten pro Monat in Anspruch genommen, das ist mehr als wir erwartet hatten", sagt Michael Lackner, Obmann des Verbands für Öffentlichen Personennahverkehr Pinzgau, Bürgermeister von St. Martin/Lofer und im Brotberuf Verkehrsplaner beim Verkehrsverbund. "Es soll eine Ergänzung zum Linienverkehr sein, eher ein Zubringer bzw. eine Erweiterung am Abend oder Wochenende", betont er. "Es soll keine Konkurrenz zum Bus sein und keine Hausabholung im Taxi. Es gibt fixe Betriebszeiten, und innerhalb dessen kann man den Bus bestellen zwischen den möglich Haltepunkte." Ziel sei es, dass man so möglichst lückenlose Wegeketten mit dem Öffentlichen Personennahverkehr schafft.

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