Peter Weiss war schon als Kind radbegeistert. Geboren und aufgewachsen in Werfen, fuhr er sogar ohne Gangschaltung in Serpentinen die Hirschenhöhe zum Elternhaus hinauf. Mit dem ersten Verdienst kam das erste KTM-Fahrrad mit zwölf Gängen. 1997 zog der mittlerweile 65-Jährige dauerhaft nach Salzburg und baute zwei Jahre später in der Kendlersiedlung in Maxglan eine Reihenhaushälfte, in der er immer noch wohnt.
Vom Veloclub zum Magistrat
Schon früh engagierte sich der gelernte Hoch- und Tiefbauingenieur für bessere Radwege und setzte sich für die Beseitigung von problematischen Stellen ein. Zunächst als Mitgründer und späterer Geschäftsführer des Veloclubs, bewarb er sich vor 33 Jahren beim Magistrat als Radkoordinator und setze sich gegen 36 Mitbewerber durch. Seitdem stand er Salzburgs Bürgern beratend zur Seite, beseitigte Problemstellen und entwickelte zahlreiche Radprojekte. Das letzte von ihm umgesetzte Projekt ist der kostenlose Lastenradverleih im Bewohnerservice der Elisabeth-Vorstadt, der erst vorige Woche eingeweiht wurde.
Die KPÖ plus passt inhaltlich gut für den Radenthusiasten
Vor eineinhalb Jahren kam er erstmals mit Kay-Michael Dankl ins Gespräch. Er war in Weiss' Tätigkeit erst der zweite Gemeinderat, der Fragen stellte. "Inhaltlich passt es gut für mich", erklärt Weiss seine Beweggründe, der roten Partei beizutreten. Politisch engagieren wollte er sich schon länger, jedoch nicht neben dem Beruf. Mit der Pension ergab sich dann die Chance. Künftig bringt er sein Fachwissen im Bau- und Planungsausschuss ein.
Salzachplan, S-Bike, Car-Sharing-System und Verkehrsstammtisch
Peter Weiss weiß, wie kompliziert es ist, Projekte umzusetzen. Manchmal wurden fertige Projekte noch kurzfristig politisch gekippt, wie 2015 der geplante Radweg an der Salzach am Ignaz-Rieder-Kai. "Das ist natürlich für die Beamten frustrierend." Nun geht er es von der politischen Seite an. Dafür hat er sich einige Ziele gesteckt. In den nächsten Jahren möchte er möglichst ein bis zwei Teile des von ihm mitgestalteten Salzachplans umsetzen, wobei er vor allem beim Radweg am Müllner Steg Handlungsbedarf sieht. Des Weiteren stehen das von ihm entwickelte Verleihsystem S-Bike für kurze Fahrten und ein Car-Sharing-System in der Mozartstadt auf dem Plan. Für den Austausch von Ideen veranstaltet Weiss einen Verkehrsstammtisch. Der erste fand vorige Woche in Gnigl statt und soll im Herbst weitergeführt werden.