Es ist eine Ehre, die nur einer Handvoll junger Akademikerinnen und Akademiker zuteilwird. Eine Promotion unter den Auspizien (Oberhoheit) des Bundespräsidenten. Für Elisabeth Eder und Ingrid Vukusic reist Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Dienstag aus Wien an, um die besagte Promotion sub auspiciis praesidentis im Solitär der Universität Mozarteum durchzuführen. Die Leistungen von Eder und Vukusic im schulischen und universitären Bereich lassen sich mit dem Adjektiv ausgezeichnet zusammenfassen. Der Bundespräsident kommt nämlich nur dann zur Promotion, wenn die schulischen und universitären Leistungen stets mit Bestnote abgelegt worden sind. Sämtliche wissenschaftliche Arbeiten inklusive der Dissertation müssen von den Begutachtern als ausgezeichnet klassifiziert werden.
"Ich habe das nicht geplant und auch erst im Doktoratsstudium von der Sub-auspiciis-Promotion erfahren", sagt Eder. Eine andere Note als ein "Sehr gut" lernte die Großarlerin aber ohnehin nicht kennen. Sie ist Harfenistin, Sopranistin und Musikwissenschafterin. Die Universität Mozarteum bezeichnet sie als ihre Alma Mater. Dieser blieb sie treu - als Lehrbeauftragte für Gesang und Universitätsassistentin für Instrumental- und Gesangspädagogik lehrt sie an der Kunstuniversität. Dem Auswendiglernen von Musik widmete die 32-Jährige ihre Doktorarbeit.
Auf der Bürotür Eders folgt jetzt der achte Titel
Hinter ihrem Namen und an ihrer Bürotür stehen sieben akademische Titel. "Auf meinem Türschild daheim verzichte ich drauf." Den Festakt werde sie entsprechend zelebrieren: "Ich habe 100 Gäste eingeladen." Öffentliche Auftritte ist die Sopranistin, die auch Orchestermitglied der Philharmonie Salzburg und seit 2018 Sopransolistin beim Salzburger Adventsingen ist, gewöhnt. 1,5 Jahre musste Eder warten, ab morgen darf sie auch den achten Titel, den Doktor, führen. So lange brauchte es nämlich, bis ein Termin mit dem Bundespräsidenten gefunden werden konnte.