Schon seit gut drei Jahren arbeiten der Schützenverein 9 mm und Waffenhändler Bernhard Russegger an der Umsetzung des 2,5 Millionen Euro teuren Projekts. "Das Land Salzburg ist sehr strikt, was die Genehmigung mit Schießstätten angeht, und durch Corona hat sich das Ganze noch einmal ein bisschen hinausgezögert, aber jetzt freuen wir uns, dass es losgeht", sagt Vorstandsmitglied Harald Legner. Schon im Jänner war Russegger mit seinem Waffengeschäft im ersten Stock eingezogen, diese Woche feiert nun der Schießstand Eröffnung.
Auf dem 2000 Quadratmeter großen Grundstück ist eine der modernsten Indoor-Schießstätten Österreichs entstanden, für normales "statisches Schießen" auf der 25-Meter-Bahn, aber auch für sogenanntes sportlich-dynamisches Schießen mit der Faustfeuerwaffe
- salopp gesagt das freie Schießen auf Ziele, während man sich in einem Hindernisparcours bewegt. "Dafür gibt es kaum Möglichkeiten in Österreich. Sogar Spezialeinheiten der Polizei haben sich schon zum Training angekündigt", erklärt Legner. Der Stand solle aber nicht nur Sportschützen und Profis zur Verfügung stehen, sondern auch Waffenbesitzern, die sich im Umgang damit üben möchten. Sogar völlige Neulinge ohne Waffenschein sind auf der "Cooper Range" willkommen - eine Neuheit für den Schießsport in Salzburg.
"Viele glaube ja immer noch, Schießsport sei martialisches Rumgeballere."
Beim Salzburger Sportschützenverband freut man sich über die erste neue Anlage seit Langem und vor allem auch über den offenen Ansatz des 2014 gegründeten Vereins: "So bekommen größere Teile der Bevölkerung einmal die Gelegenheit, sich selbst ein Bild zu machen. Es glauben ja immer noch viele, dass Sportschießen mehr martialisches Rumgeballere als ,richtiger Sport' sei", sagt Anna-Susanne Paar, Landessportleiterin Sportliche Großkaliberpistole.
Benannt ist die "Cooper Range" übrigens nach dem Begründer der modernen Pistolenschießtechnik - der Amerikaner Jeff Cooper (1920-2006) leitete 1976 die erste WM im Combat-Schießen in Berndorf, seitdem gibt es persönliche Beziehungen nach Salzburg, "seine Familie wäre ohne Corona sogar zur Eröffnung gekommen", sagt Harald Legner.
"Draußen hört man maximal dasselbe wie beim Zuschlagen einer Tür"
Bedenken von Anrainern wegen Lärmbelästigung und Sicherheitsfragen kann Legner schnell entkräften: "Wir haben das Beste vom Besten installiert, allein die Ausstattung der Schießhalle in Sachen Lüftung, Lärmschutz, Kugelfang etc. kostet rund 200.000 Euro. Auf der Straße klingt es bei einem Schuss höchstens wie das Zuknallen einer Tür, und das auch nur, wenn man dasteht und dezidiert drauf wartet."