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S-Link-Baustelle: So sollen die Anrainer in der Stadt Salzburg vor Lärm geschützt werden

Der Baustart für den ersten Abschnitt des S-Link erfolgt frühestens 2024 - aber abgestimmt wird in der Stadt Salzburg noch vor Weihnachten über das Verkehrsprojekt. Was die Großbaustelle in der Innenstadt für die Anrainerinnen und Anrainer bedeutet, dazu gibt es jetzt nähere Informationen.

Der Untergrund an der Salzach zwischen Mozartsteg und Mirabellplatz wurde für den S-Link-Bau erkundet.
Der Untergrund an der Salzach zwischen Mozartsteg und Mirabellplatz wurde für den S-Link-Bau erkundet.

Am 26. November dürfen die stimmberechtigten Bürgerinnen und Bürger der Stadt Salzburg über den S-Link abstimmen. Projektgegner brachten bereits mehrfach die Belastungen durch die Bauarbeiten, die sich über mehrere Jahre quer durch die Salzburger Innenstadt erstrecken werden, aufs Tapet. Der S-Link soll unterirdisch vom Hauptbahnhof zum Mirabellplatz und weiter bis in die Akademiestraße verlaufen. Für den weiteren Streckenverlauf bis nach Hallein läuft derzeit das Streckenauswahlverfahren. Dass der Bau des ersten Abschnitts, der Ende 2024 starten und drei Jahre dauern soll, Auswirkungen auf die Stadt Salzburg haben wird, steht außer Frage. Nun hat die Projektgesellschaft nähere Informationen zu den Bauarbeiten bekannt gegeben: So sind die Regelarbeitszeiten unter der Woche von 6.00 bis 19.00 Uhr beantragt. Zwischen 6.00 und 7.00 Uhr, 12.00 und 13.00 Uhr sowie 18.00 und 19.00 Uhr werden lärmintensive Tätigkeiten generell vermieden. Samstags und sonntags stehen die Arbeiten still.

Keine Pause bei den Bauarbeiten gibt es dagegen auf etwa 80 Metern der Strecke, nämlich im Bereich der Unterquerung der ÖBB-Gleise an der Rainerstraße. Aus sicherheitstechnischen und bauablaufbedingten Gründen muss die Arbeit dort im Schichtbetrieb unter der Oberfläche rund um die Uhr erfolgen. Die Dauer der notwendigen Arbeiten in diesem Bereich beträgt etwa drei Monate. Die An- und Ablieferung von Baumaterialien wird dabei aber ebenfalls in der Regelarbeitszeit tagsüber stattfinden.

Schallschutz und Ruheräume für die Anrainer

Aufgrund der Deckelbauweise wird großteils unterirdisch gebaut, so verschiebt sich die Lärmbelastung alle paar Monate, wie Sprecher Robert Mosser schildert: "Solange an der Oberfläche gebaut wird, um den Deckel zu betonieren, ist es in dem Abschnitt natürlich lauter. Die Belastung wandert dann aber weiter. Es ist also ein paar Monate laut, damit es dann für immer leise ist." Denn auch der S-Link wird dann für die Umgebung an der Oberfläche nicht wahrnehmbar sein.

Um die Anrainerinnen und Anrainer bestmöglich vor Lärm während der Bauphase zu schützen, hat die Projektgesellschaft einen Maßnahmenkatalog erarbeitet. Für die Berechnungen der Lautstärke der Bauarbeiten dienen die lautesten theoretisch möglichen Geräusche als Grundlage für Schutzmaßnahmen. Damit könnte es laut Berechnungen vereinzelt bei alten Fenstern mit geringer Schallschutzwirkung zu kurzfristigen Überschreitungen der gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte kommen. Es wird demnach schallschutztechnische Maßnahmen geben wie Schallvorhänge, Lärmschutzwände bis hin zum Angebot von Ruheräumen abseits der Baustelle. "Wir wollen, wenn von den Anrainern gewünscht, Rückzugsorte schaffen, wo die Menschen tagsübert etwa dem Homeoffice nachgehen können oder Pausen haben vom Baustellenlärm." Wie und wo das sein soll, dazu gibt es bislang noch keine genaueren Informationen. In den nächsten Wochen werden hierzu von Fachleuchten Erhebungen der Gebäude entlang des Bauvorhabens vom Lokalbahnhof bis zum Mirabellplatz stattfinden.

Der Maßnahmenkatalog liegt derzeit auch im Schloss Mirabell auf. Jeder und jede Interessierte kann noch Einsicht nehmen in sämtliche Unterlagen zum ersten Abschnitt vom Hauptbahnhof bis zum Mirabellplatz, die die Projektgesellschaft für die Umweltverträglichkeitsprüfung abgegeben hat. An zwei Tagen gibt es spezielle Servicetermine für Anrainer: Am 4. und am 18. Oktober können Fragen in persönlichen Gesprächen mit den Projektverantwortlichen geklärt werden.

Anmeldung: www.s-link.at/termine

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