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S-Link: Das war's und was jetzt kommt, kennen wir alle

TN-Redakteur Matthias Petry befürchtet, dass nach dem Nein bei der S-Link-Volksbefragung nun wieder das übliche Klein-Klein in der Verkehrspolitik beginnt. Zudem lässt die Diskussionskultur der vergangenen Monate Schlimmes befürchten für kommende Großprojekte.

Matthias Petry

Nach der (Wieder-)Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten ist nun auch die (gefühlt) zweitwichtigste Wahl der Welt geschlagen. Die Frage, ob der Salzburger Zentralraum sein Verkehrssystem neu aufstellen will, wurde klar mit Nein beantwortet. Ob der S-Link tatsächlich gebracht hätte, was die Gegner befürchteten bzw. die Befürworter sich erhofften, das werden wir jetzt nie erfahren.

Was aber nun folgen wird, das kennen wir aus vergangenen Phasen, wenn das gerade aktuelle Verkehrsgroßprojekt politisch versenkt wurde: ein Busspürchen hier, ein Radwegerl da, ein Fahrverboterl in einer abgelegenen Nebenstraße, das war's. Oh, Entschuldigung, zu düster, zu pessimistisch? Nun ja, liebe Grüße in den Chiemseehof und ins Schloss Mirabell, wir lassen uns gern positiv überraschen.

Fast noch bedenklicher war die Art der Diskussionskultur: Jede Seite hatte ihr eigenes Ökosystem an Experten, Fakten und Informationsabenden - als sachlich, unabhängig und korrekt wurde nur akzeptiert, was die eigene Meinung bestätigte. Da muss man sich wirklich fürchten, ob es nun bei jedem Großprojekt so wüst zugehen wird. Denn wie so eine Situation im "Endausbau" ausschauen kann, zeigte ja kürzlich eindrücklich die US-Wahl - schönen Gruß von Herrn Trump.