Die Anrainer der westlichen Dorfheimerstraße waren bisher im Durchschnitt mit 3700 Fahrzeugen pro Tag konfrontiert. Seit dieser Woche ist der Abschnitt eine Sackgasse und endet am Bachbett der Urslau. Die neue Dorfheimerbrücke wurde rund 250 Meter entfernt errichtet, die Straße führt künftig durch Gewerbe- statt Wohngebiet. Bürgermeister Erich Rohrmoser (SPÖ) schilderte bei der Eröffnung vorigen Freitag: "Die im Vorjahr gegründete Hochwasserschutzgenossenschaft Urslau und diese Brücke - das sind in Generationen gedacht Jahrhundertprojekte, die jetzt gelungen sind."
Es war ein komplexer Planungs- und Verhandlungsprozess, bis im November 2022 mit dem Bau samt Zufahrtsstraße begonnen werden konnte. Ausgangspunkt war die Tatsache, dass der Durchflussquerschnitt im Bereich der bestehenden Brücke zu gering ist und die Brücke ein gefährliches Nadelöhr bei Hochwasserer darstellt. Anfangs ließ die Stadtgemeinde prüfen, ob es möglich sei, das Bauwerk anzuheben. Es wurden verschiedene Varianten ausgearbeitet - bis hin zu einer Hubbrücke.
Nach umfassenden Beratungen mit Fachplanern wurde klar, dass durch die dichte Wohnbebauung am derzeitigen Standort keine akzeptable Lösung umsetzbar war. Außerdem hätte man mit einem Ersatzbau der Brücke die Verkehrsbelastung für die Anrainer und die gefährliche Situation im Kreuzungsbereich B 164 nicht verbessern können. Somit entschloss sich die Stadtgemeinde für einen Neubau im Gewerbegebiet am westlichen Ortseingang von Saalfelden. Für diese Lösung musste Grund von privaten Eigentümern in Anspruch genommen werden. Rohrmoser: "Wir sind froh und dankbar, dass nach intensiven Verhandlungen im Sinne der Öffentlichkeit mit allen Grundbesitzern Einigungen erzielt werden konnten."
Im Herbst 2022 begannen die Bauarbeiten. Die Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) errichtete die Fundamente und Widerlager für die neue Brücke. Im vergangenen Sommer wurde die Zufahrt über den Bahnmeisterweg errichtet und das Brückentragwerk montiert. Am 19. Jänner konnte die neue Dorfheimerbrücke nun feierlich eröffnet und für den Verkehr freigegeben werden.
Nun wird die alte Brücke abgetragen, sodass an diesem neuralgischen Punkt der Urslau künftig keine Gefahr mehr durch Verklausungen droht. "Ein Flaschenhals wird beseitigt", sagt Franz Anker von der WLV. "Die jetzige Lösung ist in Sachen Hochwasserschutz eine sehr gelungene Sache." Das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 3,3 Millionen Euro. Die Planung und Bauleitung oblag der Baucon ZT GmbH, die Ausführung der WLV und der Strabag.