Nach der Bluttat von Sonntagabend - ein 26-jähriger Serbe hatte seine zuletzt getrennt von ihm lebende 22-jährige Ehefrau in einem Wohnblock in Salzburg-Schallmoos erstochen - liegt nun das vorläufige Obduktionsergebnis vor.
"Laut dem Befund der Gerichtsmedizin hat der Mordverdächtige sieben Mal mit einem Küchenmesser gegen den Oberkörper und auch den Hals des Opfers eingestochen. Todesursache war Verbluten", teilte Polizeisprecherin Karin Temel am Dienstag auf SN-Anfrage mit.
Der Serbe, der gestanden hat, seine Ehefrau, eine rumänische Staatsbürgerin, getötet zu haben, wurde am Dienstag in die Justizanstalt nach Puch-Urstein überstellt. Elena Haslinger, Sprecherin der Staatsanwaltschaft: Wir stellen Antrag auf Verhängung der Untersuchungshaft." Dass der Beschuldigte in U-Haft kommt, gilt als sicher: bei dringendem Verdacht auf Begehung eines Kapitalverbrechens wie Mord wird die U-Haft quasi verpflichtend - im Fachjargon: bedingt-obligatorisch" verhängt.
Wie die SN berichteten war der 26-jährige Serbe erst am 24. Februar am Salzburger Landesgericht verurteilt worden, weil er gegen seine junge Ehefrau fast zwei Jahre lang wiederholt Gewalt ausgeübt, konkret die 22-Jährige immer wieder geschlagen, gewürgt und mit dem Umbringen bedroht hatte. Zwölf Monate teilbedingte Haft hatte der bis dahin unbescholtene 26-Jährige im Prozess erhalten - auch weil er bei einer Familienfeier am 25. Dezember 2020 seinen Schwager mit einem Messer bedroht, seine Schwiegermutter attackiert und auch seinen Schwiegervater verletzt hatte. In Anrechnung seiner Zeit in Vor- bzw. in U-Haft (seit 25. Dezember) kam der Serbe am 25. Februar wieder auf freien Fuß. Das Gericht hatte ihm zudem die Weisung erteilt, jeden Kontakt zu seiner Ehefrau zu unterlassen. Im übrigen hatte bereits die Polizei am 25. Dezember, nachdem der 26-Jährige bei der Feier ausgerastet war, ein Betretungsverbot ausgesprochen und den 26-Jährigen aus der ehelichen Wohnung verwiesen.
Mordbeschuldigter ignorierte Kontaktverbot
Schreckliche Tatsache ist: Vier Wochen nach seiner Enthaftung ignorierte der Serbe - er arbeitete zuletzt als Reinigungskraft - das Kontaktverbot zur seiner Gattin und erstach sie, während die zwei gemeinsamen Kinder (sieben Monate sowie drei Jahre alt) schliefen. Seinen Angaben nach war ein eskalierender Streit wegen der bevorstehenden Scheidung Auslöser für die Bluttat. Der Mordverdächtige und das Opfer lebten seit einigen Jahren in Österreich. Der Serbe hatte durch die Heirat mit der Rumänin und EU-Bürgerin eine Aufenthaltsbewilligung erlangt.
Spontan-Demo gegen andauernde Gewalt an Frauen
Einen Tag nach der tödlichen Bluttat zogen am Montagabend rund 40 Personen im Rahmen einer spontanen Demonstration vom Hans-Lechner-Park in Salzburg-Schallmoos zum Platzl in die Innenstadt. Sie protestierten gegen die andauernde Gewalt an Frauen, wie es in einer Aussendung der Organisation "Solidarisches Salzburg" hieß.