SN.AT / Salzburg / Chronik / Standpunkt

Nicht täuschen lassen: Das Ziel ist beim Impfen noch nicht erreicht

Gerhard Schwischei

Die Freude über die derzeit extrem niedrigen und so nicht erwarteten Infektionszahlen in Salzburg ist groß. Sie lassen auf einen relativ entspannten Sommer hoffen. Gleichzeitig darf man sich nicht täuschen lassen. Fast die Hälfte der Bevölkerung hat nach wie vor keine Impfung und die meisten Coronafälle gibt es derzeit in den Altersgruppen bis 25 Jahre. Angesichts der neuen, wesentlich ansteckenderen Virusvarianten lauert dort auch die Gefahr für eine neuerliche Infektionswelle, wie man sie derzeit zum Beispiel in Teilen Portugals oder in Großbritannien sehen kann.

Salzburgs führender Infektiologe Richard Greil hat schon vor Monaten betont, dass zu einer erfolgreichen Bekämpfung der Pandemie ganz besonders auch die Jungen geimpft werden müssten. Kinder und Jugendliche erkranken zwar nicht so schwer, sie sind aber derzeit die größten Virusträger. Will man in Schulen und Unis wieder zurück zur Normalität, wird das ohne größere Durchimpfungsraten nicht gehen. Umso wichtiger ist es, wenn die Politik umgehend den Schwerpunkt auf Impfungen ab zwölf Jahren legt.

Aufklären, aufklären, aufklären: Das ist das Motto der Stunde, das auch für alle anderen gilt, die bisher noch zugewartet haben. Viele Skeptiker haben anfangs nie mit der ohnehin bereits sehr hohen Impfbereitschaft gerechnet. In Salzburg haben sich bisher sensationelle 64 Prozent der Bevölkerung ab zwölf Jahren zu einer Impfung angemeldet. Um die Pandemie zu durchbrechen, sollten aber 85 bis 90 Prozent der Bevölkerung geimpft oder immun sein.