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Straßwalchen: Containerbrand und Stauchaos um Kontrollen wegen Covid-Tests

Ein Kontrollcontainer stand in Flammen. Die Polizei prüft, ob eine mögliche Brandstiftung vorliegt. Seit Donnerstag früh gelten in Straßwalchen Ausfahrtsbeschränkungen. Die Bürgermeisterin spricht von chaotischen Zuständen.

Der Container, der für die Kontrollen in Straßwalchen bereitsteht, ging in der Nacht zum Teil in Flammen auf.
Der Container, der für die Kontrollen in Straßwalchen bereitsteht, ging in der Nacht zum Teil in Flammen auf.
Die Feuerwehr Straßwalchen war in der Nacht mit 33 Mann vor Ort.
Die Feuerwehr Straßwalchen war in der Nacht mit 33 Mann vor Ort.
Die Feuerwehr Straßwalchen war in der Nacht mit 33 Mann vor Ort.
Die Feuerwehr Straßwalchen war in der Nacht mit 33 Mann vor Ort.
Warum der Container in Brand geriet, muss nun ermittelt werden.
Warum der Container in Brand geriet, muss nun ermittelt werden.
Warum der Container in Brand geriet, muss nun ermittelt werden.
Warum der Container in Brand geriet, muss nun ermittelt werden.

Der erste Tag der Ausfahrtstests in Straßwalchen begann für Bürgermeisterin Tanja Kreer (SPÖ) schon um halb zwei Uhr nachts. Da war sie mit der Freiwilligen Feuerwehr beim Brand eines Containers, der für die Kontrollen der Tests bei Steindorf aufgestellt worden war. Die Polizei hatte die Flammen bereits mit einem Feuerlöscher eindämmen können. 33 Feuerwehrleute löschten die Flammen unter dem Einsatz von Atemschutz.

Polizei ermittelt Brandursache

Laut Polizei laufen die Ermittlungen zur Brandursache. Am Donnerstag war ein Brandermittler des Landeskriminalamtes bei dem Container. Bürgermeisterin Kreer geht jedenfalls von Brandstiftung aus. "Von allein ist das sicher nicht passiert."

Um 6 Uhr morgens drehte Kreer dann eine Runde mit der Polizei um sich ein Bild von den Kontrollstellen zu machen. 45 Straßen führen aus dem Gemeindegebiet. An fünf Stellen wurden Container für fixe Kontrollen aufgestellt, zudem führen Polizei und 30 Bundesheersoldaten im Assistenzeinsatz mobile Kontrollen durch.

Die Verkehrssituation sei sehr angespannt gewesen, sagt die Bürgermeisterin. Am schlimmsten gestaut hätte es sich beim Kontrollpunkt in Steindorf, wo auch der Container gebrannt hatte. "Da war es die absolute Hölle", sagt Kreer. Sie habe sich selbst mit dem Auto angestellt, um zu sehen, wie lange man brauche, um den Kontrollpunkt zu passieren. "Ich bin 35 Minuten gestanden", sagt Kreer. Man habe sogar für den kleinen Tunnel bei der Firma Moosburger eine Blockabfertigung benötigt.

Bild: SN/robert ratzer
Ich habe mich selbst mit dem Auto angestellt, um zu sehen, wie lange man braucht, um den Kontrollpunkt zu passieren.
Tanja Kreer, Bürgermeisterin von Straßwalchen

Der Ärger in der Bevölkerung sei groß, sagt Kreer. "Mir tun unsere Mitarbeiterinnen in der Gemeinde leid, weil die derzeit so viel davon abbekommen." Sie selbst bekomme auch sehr viele Anrufe. "Leute haben gesagt, sie würden mir eine Rechnung für die verlorene Zeit im Stau schicken. Das waren noch die geringsten Drohungen. Auch Firmenchefs rufen an um zu sagen, dass ihre Mitarbeiter Besseres zu tun hätten, als im Stau zu stehen." Sie könne allen nur sagen, dass sie die Maßnahmen nicht verordnet hätte, die Gemeinde würde diese nur ausführen.

Laut Polizei sei der erste Tag der Kontrollen in Straßwalchen abgesehen von den Staus ruhig verlaufen. Auch das Land sah einen ordnungsgemäßen Ablauf.

Staus auch im Großarltal

Im Großarltal, wo seit Mittwoch Ausreisetests gelten, gebe es auch Staus, sagt Großarls Bürgermeister Johann Rohrmoser (ÖVP). "Wir hoffen, dass sich das noch einspielt." Für viele Pendler seien die Kontrollen und die Tests noch ungewohnt. Er sei aber überzeugt, dass die Zeit der Ausreisetests schnell und reibungslos vorbeigehe.

St. Michael fürchtet ebenfalls Sperre

Mit großer Sorge blickt indes der Bürgermeister von St. Michael im Lungau, Manfred Sampl, auf die täglichen Coronazahlen. Angesichts einer Inzidenz von mehr als 500 Infektionen gerechnet auf 100.000 Einwohner schickte die Gemeinde ein Schreiben an ihre Bürger. Die aktuelle Entwicklung sei dramatisch, ist darin zu lesen.

Mehr als die Hälfte aller Neuinfektionen im Lungau würden in St. Michael verzeichnet, zudem gebe es einige Gemeindebürger mit schwerem Krankheitsverlauf. "Wenn die Fallzahlen nicht rasch sinken drohen uns in den nächsten Tagen umfassende Einschränkungen sowie Ein- und Ausfahrtsbeschränkungen, welche den gesamten Ort treffen", steht in dem Schreiben.

Bürgermeister Manfred Sampl sagt, dass es noch keine konkreten Hinweise auf eine Sperre gebe. Man wolle aber auf der Hut sein. Laut Christian Pucher, Sprecher von Landeshauptmann Wilfried Haslauer, habe man St. Michael derzeit nicht unter Beobachtung. Es gebe zwei oder drei Gemeinden im Pinzgau, die Sorge bereiten würden. Dafür sei aber nicht nur die Inzidenz ausschlaggebend.