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Unwettereinsätze am laufenden Band: Salzburger Feuerwehren im Dauerstress

Beinahe täglich sind derzeit Salzburger Ortsfeuerwehren im Einsatz. Die instabile Wetterlage führt vor allem in den Abendstunden zu heftigen Gewittern mit Stürmen, Starkregen und Hagel.

Vermurung in Großarl.
Vermurung in Großarl.

Zuletzt waren die Unwetter in der Nacht auf Freitag über das Land gezogen. Betroffen waren diesmal Teile des Pinzgaus und des Pongaus. Dort übermittelte die Freiwillige Feuerwehr Großarl diesen Einsatzbericht:

  • Ein heftiges Gewitter zog über das Ortszentrum und die nördlichen Ortsteile. Am stärksten betroffen waren der Bereich zwischen Schieddorf und Astachsiedlung sowie Rattersberg und ein Hotelbetrieb in der Marktstraße. Es mussten mehrere Keller ausgepumpt werden. Wohngebäude wurden von Murenabgängen erfasst. Die Großarler Landesstraße wurde an mehreren Stellen vermurt und war bis kurz vor Mitternacht gesperrt. Die Rückhaltebecken entlang der Bäche verhinderten noch Schlimmeres. Zur Unterstützung wurde die Feuerwehr Hüttschlag angefordert. Glücklicherweise kamen keine Personen zu Schaden. Die Landesstraße ist wieder frei befahrbar.

Auch die Feuerwehr Bischofshofen war gefordert. Dort hieß es Freitagfrüh:

  • Ein sehr punktuelles, aber starkes Gewitter ereignete sich letzte Nacht gegen 3 Uhr im Bereich Buchberg und der B311 Höhe Leidenfrost/Naglergut. Viele kleinere Gerinne traten in diesem Bereich über die Ufer und verlegten die Bacheinläufe. Der sogenannte Steinbichlgraben konnte die Wassermassen nicht mehr ableiten und trat massiv an mehreren Stellen aus dem Bachbett. Die Zufahrt zu einigen landwirtschaftlichen Betrieben war somit nicht mehr gegeben. Straßen und Felder wurden unpassierbar. Mittels Handwerkzeug wurde versucht, den Bach halbwegs umzulenken, um Schäden an den Häusern und Anlagen zu vermeiden.
  • Gefährlich wurde die Lage kurzzeitig auf der B311 Pinzgauer Bundesstraße. Diese wurde von feinem Sand und Geröll über 4 Fahrbahnen überspült. Dies wiederum führte zu sehr rutschigen Fahrbahnverhältnissen im einsetzenden Berufsverkehr.
    Mit Hilfe der Polizei konnten wir die Geschwindigkeit im betroffenen Bereich reduzieren und wechselweise an der Schadstelle vorbeileiten.
    Auch hier konnten wir die gröbste Verunreinigung mit Muskelkraft und Handwerkzeug eindämmen.

Zahlreiche Hagelbeobachtungen gab es in der Nacht auf Freitag aus dem Pinzgau. Userinnen und User posteten aus dem Raum Taxenbach/Lend Fotos und Videos.

Insgesamt waren in der Nacht auf Freitag rund 250 Freiwillige von neun Ortsfeuerwehren im Einsatz. Schon in den Nächten zuvor hatten Einsatzkräfte in mehreren Bezirken ausrücken müssen. Immer wieder galt es, umgestürzte Bäume von Fahrbahnen zu entfernen sowie überflutete Keller auszupumpen.

Die Wetterlage wird sich vorerst nicht beruhigen. In der aktuellen Freitag-Prognose der Geosphere heißt es für das Bundesland Salzburg: Ab den Mittagsstunden steigt die Gewitterwahrscheinlichkeit von Südwesten her deutlich an. Zunächst betrifft das den Pinzgau und Flachgau, später auch den Pongau und Lungau. Lokal ist dabei mit Starkregen, Hagel und Sturmböen zu rechnen.