Erich Holzmann lebt in Salzburg-Aigen und Saalfelden, kommt ursprünglich aus Zell am See. Wir haben uns Ende der 1980er-Jahre entschlossen, eine eigene Veranstaltung als Pendant zum Salzburger Adventsingen zu bringen. "Wir waren den Stil von Tobi Reiser sen. und Waggerl gewohnt", sagt Erich Holzmann (78).
Im Hochsommer 1991 hat er in seinem Tonstudio eine Weihnachts-CD produziert. So reifte die Idee, mit Gleichgesinnten ein "eigenes Adventsingen" ins Leben zu rufen. "Ich wurde in meiner Schulkirche, der Kollegienkirche, vorstellig, damit nahm es seinen Lauf." Im Dezember 1991 fand das erste Mal dort der "Salzburger Advent" statt.
Marc Holzmann (56) wohnt in Liefering. Er ist von Anfang an dabei gewesen, wenn es hieß, Sessel in die Kirche zu tragen oder warme Decken an die Besucher zu verteilen. "Ich bin irgendwie reingewachsen", sagt er.
Mittlerweile ist Marc Holzmann Gesamtleiter, Autor und Regisseur der Theaterstücke. Sein Vater ist nach wie vor Textautor sowie künstlerischer Leiter.
Auch seine beiden Enkelkinder sind voll in die Veranstaltungen miteingebunden. So zeichnet Elias Holzmann für die Lichtprojektionen verantwortlich.
Seit dem Umbau der Kollegienkirche 2003 hat der "Salzburger Advent" mit seinen 100 Mitwirkenden eine neue Heimat in der St.-Andrä-Kirche am Mirabellplatz. "Wir sind sehr froh, dass wir da sein dürfen. Hier gibt es genügend Parkplätze und einen Weihnachtsmarkt gegenüber."
Keine Vorstellung am vierten Advent-Wochenende
"Wir machen konsequent keine Vorstellungen am vierten Wochenende, damit für alle etwas Adventzeit übrigbleibt", sagt Erich Holzmann.
Für ihn als künstlerischer Leiter "muss ohnehin alles im Februar fertig sein, so genieße ich die Zeit leichter. Bei den Vorstellungen bin ich immer mit dabei, mache die Begrüßung und ernte zum Schluss dann den Applaus". Sein Sohn Marc bleibt im Hintergrund, "die Kinder sollen auch Applaus ernten".
Die beiden Künstler haben immer wieder neue Ideen, ein passendes Motto, neue Musikstücke, Volkslieder parat. "Wir haben sehr schöne Stücke, die wir vor 10, 15 Jahren aufgeführt haben, die wir neu überarbeiten und inszenieren." Das Lieblingsstück der beiden ist "Der kleine Hirte" aus 1999: Hier gehen Hirten zum Christkind, einer möchte sein Geschwisterchen herschenken, weil es quengelt und lästig ist.
Fischer Quick 22-fach verleimt
Es gibt natürlich auch sehr viele Lieblingsgeschichten aus der Feder von Erich Holzmann. Eine sei kurz erzählt: "Fischer Quick 22-fach verleimt".
Es war 1957, Erichs kleiner Bruder ist in dem Jahr zur Welt gekommen. Auf dem Schulweg hat der Bub in der Auslage des hiesigen Sportgeschäftes immer die besagten Ski gesehen. Das war sein größter Wunsch ans Christkind. "Die haben damals 450 Schilling gekostet, das war ein Vermögen." Da ja das Brüderlein eh das größte Geschenk vom Christkind gewesen sei, war an ein weiteres Präsent gar nicht erst zu denken. "Die Bescherung war vorüber, und dann sollte ich lüften, dass mein Bruder frische Luft bekommt. Und siehe da, da standen sie, die Fischer Quick. Das war mein schönstes Weihnachten", sagt Erich Holzmann mit glänzenden Augen.
"Ein Wunder ist gescheh'n" in der Andräkirche
Zu den "Salzburger Advent"-Vorstellungen an den ersten drei Adventwochenenden, die heuer unter dem Motto "Ein Wunder ist gescheh'n" stehen, kommen mehr als zwei Drittel Stammgäste, zum Großteil aus Stadt und Land Salzburg, Oberösterreich, Bayern, aber auch aus Wien und den USA.
Kinder sind herzlich willkommen, "das Theaterstück ist für Kinder verständlich und lustig, dauert 19 Minuten". Auch die Geschichten, die Johann Pötzelsberger liest, rufen bei allen Gänsehaut hervor. Inzwischen hat Erich Holzmann acht Bände mit all seinen Texten veröffentlicht.
Vater und Sohn ergänzen sich optimal in Sachen Advent. "Stehenbleiben ist keine Option" - auch privat nicht, wenn Marc Holzmann in Liefering den Tennisschläger und Vater Erich in Urslautal Saalfelden den Golfschläger schwingt.













