Sie heißen "Sarabi", "Venus" oder "Carthago". Mit ihrem drolligen Aussehen haben die Alpakas einen Platz im Herzen des "Adambauern" Alexander Eisl in Abersee erobert. "Ich kenne alle 36 Alpakas beim Namen", sagt er.
Der altehrwürdige Hof aus dem Jahr 1450 - er ist seit 1787 im Eislschen Familienbesitz - war 22 Jahre lang weitum als "Dorf der Tiere" bekannt. 2023 wurden alle Ponys, Schweine, Ziegen, Schafe und viele mehr an einen guten Platz vergeben.
Nur die Alpakas durften bleiben. Die Alpakaszene wird immer größer. "Da muss man sich ein bisschen abgrenzen und etwas Einzigartiges anbieten." So entstehen nun zusätzliche Weideflächen und ein neues Konzept, sowohl für die Zucht als auch für die Besucher. Zudem wird ein Hofladen mit Wollprodukten im Blockhaus eingerichtet. Beim neuen Angebot sind Gäste in Gruppen zwischen acht und zehn Personen willkommen.
Ein Spaziergang und ein Brunch im Grünen
Sie erfahren beim Besuch von den Alpakas, jede Person bekommt ein Halfter und ein "Leih-Alpaka" zugewiesen. "Dann gehen wir eine kurze Strecke zu Fuß. Da ist oft Geduld und Gefühl gefragt, eine Sache von Teambuilding." Und nach abgeschlossener "Arbeit" erhalten die Erwachsenen - für welche das Angebot hauptsächlich ausgelegt ist - einen Essenskorb mit ausgewählten regionalen Produkten. In der Panoramalounge heißt es dann Genießen, während die Alpakas in der Nähe grasen. Zwei bis drei Stunden dauert dieses Erlebnis am Hof. "Wir möchten mit dem Konzept spätestens im Sommer 2024 starten", sagt Eisl.
Einen Liebling gibt es für Eisl keinen, "ich mag alle sehr gern"; ob die schwarze Leitstute "Imperial" oder die braune zutrauliche "Vogue". Alle sind vom Charakter total verschieden. Heuer freut sich der Züchter auf acht Fohlen. Er kennt seine Tiere wie kein anderer und er weiß: "Alpakas sind vom Prinzip her Fluchttiere. Sie sind neugierig, halten aber immer genügend Abstand." Neben den vielen Stuten, Wallachen und Jungtieren besitzt er einen prämierten Zuchthengst mit dem Namen "TruPrince".
Im Frühjahr wird auf dem Hof einen Tag lang geschoren, die Wolle nach Qualität und Farbe sortiert. Ein Teil davon wird versponnen, zudem lässt Eisl Bettdecken und Filzprodukte fertigen.
Seit 2017 führt Alexander Eisl den gesamten Betrieb, auf welchem seit 50 Jahren Legehennen gehalten werden. 2021 hat er ihn übernommen. Den Legehennen-Betrieb hat sein Großvater aufgebaut, "den gibt es natürlich immer noch. Die Eier werden ab Hof verkauft und ausgeliefert".
Begonnen hat die Zucht mit Pongauer Alpakas
2018 ist er auf die flauschigen Andenbewohner gestoßen. Mit zwei Exemplaren aus dem Pongau hat er begonnen, "dann ist es dahingegangen". Es folgten Kurse, Züchterbesuche im In- und Ausland, der Erwerb weiterer Alpakas. Mit ihnen konnte Eisl bereits viele Preise gewinnen. "Wir fahren gerne zu Alpaka-Shows, z. B. nach Graz oder Wieselburg." Und daheim, da soll das Erlebnis mit seinen Tieren idealer Ausgleich für Menschen sein.