Während die Temperaturen jetzt tagsüber frühlingshafter werden, fallen sie nachts noch deutlich unter den Gefrierpunkt. Die ÖBB müssen den ganzen Winter über ihre zwölf Natursteintunnel in Salzburg von Eiszapfen befreien. Während es an der Oberfläche taut, dringt mehr Wasser in die Tunnel ein und gefriert dort schnell an der kalten Tunnelmauer. Von Dezember bis Ende März finden Kontrollfahrten statt. Bei Bedarf rückt das Enteisungsteam aus. Bevor die Arbeit beginnt, müssen die Oberleitung abgeschaltet werden. Von einem Turmwagen aus werden die Eiszapfen dann überwiegend händisch entfernt.
Für die Arbeiten ist Schutzkleidung notwendig
"Bei Tauwetter und kalten Temperaturen in der Nacht können die Eiszapfen über Nacht bis zu einem Meter oder mehr wachsen. Damit der Bahnverkehr von den Arbeiten nicht gestört und die Fahrgäste pünktlich ankommen, werden die Eiszapfen in den kurzen Zeiträumen zwischen den planmäßigen Zugfahrten entfernt," sagt ÖBB-Sprecher Robert Mosser. Die Sicherheit der Beschäftigten stehe dabei an erster Stelle: "Für die Arbeiten ist Schutzausrüstung vorgeschrieben - beispielsweise gilt Helmtragepflicht. Teilweise müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch mit einem Klettergurt gesichert werden."
Gefahr für Spiegel, Leitungen oder Stromabnehmer
Was würde passieren, wenn die Tunnel nicht enteist werden? "Unsere Fahrzeuge könnten beschädigt werden, wenn die Eiszapfen nicht entfernt werden. Das reicht von Schäden an den Spiegeln und Luftleitungen bis zu den Stromabnehmer bei den Lokomotiven."