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Wer klopfet an? Anklöckler auf Herbergsuche

Der Heischebrauch an den Donnerstagen hat eine lange Tradition.

Die Donnerstage im Advent sind sogenannte Klöpfelnächte. In Salzburg gehen im ganzen Bundesland Gruppen von Haus zu Haus, die Lieder singen und die Herbergsuche von Josef und Maria darstellen. "Wer klopfet an" ist das bekannteste Anklöcklerlied. Im deutschsprachigen Raum gab es bereits im Mittelalter den Brauch, dass Kinder von Haus zu Haus gehen, von der kommenden Geburt des Herrn berichten und ein frohes neues Jahr wünschten. Dafür gab es Äpfel, Nüsse und ein paar Münzen. Hintergrund ist das mittelalterliche Vorrecht des Gabenbittens, das jenen zustand, die im Winter ihren Lebensunterhalt nicht verdienen konnten. Die Szene vor dem abweisenden Wirt ist seit dem Spätmittelalter Teil kirchlicher Weihnachtsspiele. Im Alpenraum ist das Anklöckeln (Mit "k" weil sich das Wort von Klopfen herleitet) in der Gegenreformation aufgekommen. Der klassische Anklöcklerdonnerstag ist der zweite Donnerstag im Advent. Im Bild: Anklöckler des Salzburger Borromäums.