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Westbahnstrecke: Erleichterung nach Zitterpartie in Salzburg

Eine Ausdünnung der Railjet-Verbindungen stand im Raum. Jetzt steht fest: Das Geld fließt, der Fahrplan bleibt bestehen.
Eine Ausdünnung der Railjet-Verbindungen stand im Raum. Jetzt steht fest: Das Geld fließt, der Fahrplan bleibt bestehen.
Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP).
Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP).

Nach einem Hin und Her zwischen dem grünen Verkehrs- und dem türkisen Finanzministerium um ein Weiterführen der Corona-Notvergabe für die Westbahnstrecke ist seit Sonntagvormittag eine Lösung gefunden. Das Finanzministerium hat die Gelder nun freigegeben. Damit bleiben alle Zugverbindungen zwischen Salzburg und Wien aufrecht. Wie berichtet, wollte die ÖBB ab 22. Februar von 40 auf 24 tägliche Verbindungen reduzieren.

Nun komme es zu keiner Ausdünnung. Salzburgs Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) sagt: "Die gefundene Lösung sorgt für ein Aufatmen bei den Pendlerinnen und Pendlern. Es ist zu begrüßen, dass diese Zitterpartie am Rücken der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nun ein Ende gefunden hat. Ich danke Finanzminister Gernot Blümel zudem für seine Unterstützung".

Schnöll hatte zuletzt ein Machtwort von Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) gefordert. Die ÖBB müsse das Angebot aufrecht erhalten, schließlich zahle auch Salzburg "volle Wäsch" für den öffentlichen Verkehr, meinte Schnöll. Der Verkehrsverbund in Salzburg hat im Coronajahr nämlich elf Millionen Euro Verlust gemacht, kann dies aber aus Rücklagen ausgleichen. "Ich sehe es als unsere Verantwortung, den öffentlichen Verkehr für die vielen Pendler aufrecht zu erhalten. Aus unserer Sicht gilt das auch für die Bundesbahnen und das Verkehrsministerium", sagt Schnöll. Außerdem würden ausreichend Verbindungen auch das Infektionsrisiko in den Öffis minimieren.

Der grüne Verkehrssprecher Josef Scheinast kommentierte die Entscheidung am Sonntag so: "Das Finanzministerium hat nach einer Woche auf Druck der Grünen seine Blockade endlich beendet. Damit steht einer Verlängerung der Notvergabe bis 7. April an ÖBB und Westbahn nichts mehr im Weg. Das bedeutet, dass die Halbierung der Verbindungen glücklicherweise vom Tisch ist. Dank gilt Verkehrsministerin Leonore Gewessler für ihre Hartnäckigkeit und den Bahnfahrenden für die Wahl dieses ökologischen Verkehrsmittels". Die Bahn sei das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs. Eine Schwächung wäre daher inakzeptabel gewesen, meint Scheinast.

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