"Brennpunkt", "Gefahrenstelle", "No-Go-Area": Der Salzburger Hauptbahnhof hinterlässt nicht bei allen ein gutes Bild. Doch was steckt wirklich dahinter?
Zahlen zu dortigen Gewaltdelikten konnte die Polizei keine nennen. Wie die Security der ÖBB ist sie dort laufend unterwegs. Für die Sicherheit und die Aufenthaltsqualität wird also etwas getan.
Im Prinzip verhält sich die Situation genau so wie in anderen Städten: Ein Bahnhof ist immer ein Treffpunkt. Er ist ein Ort für Menschen, die kein Dach über dem Kopf haben. Ein Ort für Menschen, die sich kein Getränk in einem Lokal leisten können und deshalb einen konsumfreien Ort suchen. Oder ein Ort für Menschen, die keine Anlaufstelle mehr in ihrem Leben haben.
Dafür sind die Streetworker am Bahnhof aktiv. Indem sie ihren Klienten auf Augenhöhe gegenübertreten, bauen sie Brücken zu jenen, die vielleicht zuvor allein auskommen mussten.
Dass man einen Ort mit großen Menschenmengen subjektiv mit einer Gefahr gleichsetzt, ist irgendwo verständlich. Auch, weil es schon mal laut werden kann. Eigene Erfahrungen können diesen negativen Eindruck zusätzlich beeinflussen. Und Unruhestifter gibt es bekanntlich ja überall. Doch alle in einen Topf zu werfen, hat sich noch nie als richtig erwiesen. Das gilt auch für den Hauptbahnhof.