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Wie eine junge Salzburgerin Hunderte Euro durch die Aktiv:Karte spart

Mit der Aktiv:Karte greift die Stadt Salzburg weniger Begüterten unter die Arme. Lucia Angerer erzählt von ihren bisherigen Erfahrungen.

Die Aktiv:Karte der Stadt Salzburg unterstützt einzelne Personen und Familien mit geringerem Einkommen.
Die Aktiv:Karte der Stadt Salzburg unterstützt einzelne Personen und Familien mit geringerem Einkommen.

In zehn Minuten war alles erledigt. "Das hat mich schon überrascht, wie schnell das gegangen ist", sagt die Maxglanerin Lucia Angerer. Die Rede ist von der Aktiv:Karte der Stadt Salzburg, die die Mutter eines Kindes im vergangenen Jahr beantragt und sofort erhalten hat. Mit dieser Karte können Salzburgs Bewohner zahlreiche Angebote entweder günstig oder gratis nützen.

Saisonkarte im Lepi-Bad für nur 30 Euro

Lucia Angerer hat zufällig von dieser Karte erfahren. "Ich habe bei einem Spaziergang mit meinem Kind ein Werbeplakat dafür gesehen. Das hat mich sofort interessiert", sagt sie. Zu Hause angekommen, hat sie sich online über dieses Angebot informiert und ist mit ihren Unterlagen zum Magistrat im Kieselgebäude beim Bahnhof marschiert.

Derzeit kümmert sich die studierte Gesundheits- und Krankenpflegerin um ihren pflegebedürftigen Vater. Die Aktiv:Karte nimmt sie oft in Anspruch. "Im Frühjahr und Sommer gehe ich mit meinem Kind sehr gerne in das Lepi-Bad. Da kostet die Saisonkarte nur 30 Euro", nennt Lucia Angerer als Beispiel. Regulär würde diese Saisonkarte 85 bis 97 Euro kosten.

Einkommensgrenze liegt bei 1570 Euro

Doch wer hat nun Anspruch auf eine Aktiv:Karte? "Man legt uns einmalig seine Gehaltsgrenzen offen, und wenn die Voraussetzungen gegeben sind, hat man Anspruch darauf", erklärt Patrick Pfeifenberger, Vorstand der städtischen Sozialabteilung. Etwas über 2000 Menschen haben das bislang gemacht. Die Stadt hat bis jetzt mittlerweile 331 gültige "normale" Aktiv:Karten, 1731 Aktiv:Karten Plus und 322 Aktiv:Karten Kids ausgestellt.

Die Einkommensgrenzen für die Aktiv:Karte liegen laut Pfeifenberger bei monatlich 1570 Euro netto für die "normale" Version, bei 1100 Euro netto für die Plus-Version. "Wir wollen auf diese Weise Menschen unterstützen, für die jede außergewöhnliche Belastung wie Schulausflüge oder der Ankauf einer Waschmaschine ein großes finanzielles Problem darstellt", sagt Pfeifenberger.

22.500 Salzburger haben Anspruch auf die Karte

Die Plus-Version beinhaltet die Option auf ein Klimaticket um 50 Euro, die Kids-Version versorgt Kinder in armutsbetroffenen Familien. Sie können mit ihrer Karte zum Beispiel gratis ins Haus der Natur gehen, erhalten Gratis-Tickets in den Zirkus, die Kinderstadt oder für die Fahrgeschäfte beim Rupertikirtag.

Was wenige wissen: Rund 15 Prozent der Bevölkerung liegen unter den 1570 Euro netto - das wären in Salzburg-Stadt potenzielle 22.500 Menschen. Das heißt, es gibt Luft nach oben für die Aktiv:Karte. "Die Gründe können vielfältig sein. Viele wissen noch nicht, dass es diese Karte gibt. Manche haben auch Scham, die Karte in Anspruch zu nehmen", sagt Pfeifenberger.

Angebote werden sukzessive erweitert

Die Angebote werden sukzessive erweitert. "Wir werden die Aktiv:Karte demnächst mit den Angeboten von Kultureinrichtungen verknüpfen", sagt Pfeifenberger. Neben der Aktiv:Karte gibt es in der Stadt zahlreiche Unterstützungsangebote wie beispielsweise den 50-Euro-Gutschein für Strom und Heizung, den Kautionsfonds oder auch den Härtefallfonds im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe.

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