Am Montag wurde das Sanierungsverfahren über zwei Gesellschaften - Vertrieb und Technik - des Seekirchner Heizungsbauers Windhager eröffnet. Dienstagfrüh fand die erste Betriebsversammlung in der Windhager-Zentrale in Seekirchen statt, bei der die Mitarbeiter von Gewerkschaft und Arbeiterkammer über die arbeitsrechtliche Situation informiert wurden.
Dezemberlöhne noch ausständig
"Die Dezemberlöhne sind noch ausständig. Die Ansprüche bis insgesamt 8. Jänner müssen beim Insolvenz-Entgelt-Fonds geltend gemacht werden. Das wird von der Arbeiterkammer abgewickelt", erklärt Daniel Mühlberger, Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft PRO-GE. Der Betrieb laufe weiter, der Masseverwalter prüfe, ob und wie es weitergehen könne. Mühlberger kritisiert, dass durch die Politik vor allem im wichtigen Exportmarkt Deutschland durch Infragestellen von Biomasseheizungen die Kunden verunsichert wurden und damit Windhager als Produzent von Pelletheizungen in Turbulenzen geraten sei. Auch in Österreich sei die Politik gefordert, ihre Maßnahmen mit der Wirtschaft abzustimmen.
Betriebsrat Franz Aigner aus Straßwalchen ist seit über 41 Jahren bei Windhager im Kundendienst tätig. "Natürlich war die Nachricht von der Insolvenz ein Schock, auch wenn die massiven Auftragseinbrüche vor allem beim Export bekannt waren", so Aigner. Wie er seien viele Mitarbeiter schon seit Jahrzehnten bei Windhager beschäftigt. "Wir setzen die Hoffnung auf das Sanierungsverfahren."
Hoffen auf Investor
Auch Betriebsratsvorsitzender (Vertrieb) Martin Laimer ist zuversichtlich. "Trotz aller Unruhe sagt keiner der Kollegen, ich haue den Hut drauf. Ich bin optimistisch, dass das Unternehmen weitergeführt wird und ein Investor gefunden werden kann. Die Techniker sind weiterhin unterwegs und halten den Betrieb in ganz Österreich aufrecht", so der St. Wolfganger. Man ziehe mit der Geschäftsführung an einem Strang.