Rückmeldungen - und möge noch so wenig wahrgenommen worden sein - sind für die Seismologen allerdings wichtig. In ihrer Arbeit geht es unter anderem auch darum zu dokumentieren, welche Beben wo welche Auswirkungen hatten. Daraus errechnen die Wissenschafter jene Parameter, die Grundlagen für Bauvorschriften sind, wie etwa die ÖNORM EN 1998-1.
Die Erde bebt in Österreich fast jeden Tag
Beinahe jeden Tag kommt es in Österreich zu einem Erdbeben. Diese Stöße werden aber von Menschen nur selten wahrgenommen, da ihre Stärke meistens gering bleibt. Vor diesem nun verspürten Beben bei Waidring haben die Seismografen in der Region St. Johann/Tirol in den vergangenen sieben Tagen rund 20 Erschütterungen registriert. Am 13. Jänner (Samstag) hatte sich aber an der praktisch selben Stelle wie am Donnerstag ein bemerktes Beben ereignet.
Im Kurzbericht der Geosphere heißt es dazu: "Am Samstag, den 13. Jänner 2024 ereignete sich um 02:58 Uhr südwestlich von Waidring, Tirol, ein Erdbeben der Magnitude 3.0. Das Erdbeben wurde im Bereich des Epizentrums deutlich verspürt." Die Herdtiefe (Fachausdruck für jene Stelle in der Gesteinsschicht, in der das Beben entsteht) betrug jeweils sieben Kilometer.
In Österreich werden von der Bevölkerung durchschnittlich 48 Erdbeben pro Jahr wahrgenommen - dies entspricht im Mittel etwa vier Erdbeben pro Monat.
Zu Erdbeben kommt es, wenn kontinentale Platten miteinander in Berührung kommen. Österreichs Bebengeschehen wird von der Adriatischen Platte bestimmt, die nach Norden driftet und auf die Eurasische Platte trifft - und das seit vielen Millionen Jahren. Eine andere Folge dieser Plattenbewegungen resultierte in einer der touristischen Lebensgrundlagen von Österreich und damit auch des Bundeslandes Salzburg - es war die Auffaltung der Alpen.