Das Bauprojekt am Rifer Ringweg polarisiert. Verständlich - immerhin soll eine Fläche größer als ein Fußballfeld verbaut werden. Es ist schade, wenn Wiesen Beton weichen müssen. Grünland verschwindet schnell, doch es wächst nicht in gleichem Tempo nach. Andererseits ist es schade, wenn junge Familien keinen leistbaren Wohnraum finden. Der entsteht nur, wenn gebaut wird - so wie es am Ringweg geplant ist. Sollen hier Familien wohnen, braucht es soziale Infrastruktur für Kinder und für Senioren. Genau das sieht das Projekt vor - trotzdem bleibt ein schaler Beigeschmack, denn jedes neue Bauvorhaben verändert den Charakter eines Stadtteils. Im Moment wirkt es, als wäre alles falsch, was gemacht wird. Wird gebaut, ist es zu viel. Wird nicht gebaut, ist es zu wenig. Zum Glück ist es Aufgabe des Journalismus, diese Widersprüche aufzuzeigen, nicht, sie zu lösen.