Es war ein frühzeitiges Weihnachtsgeschenk für den KPÖ-Chef Kay-Michael Dankl. Am 22. Dezember 2023 kam seine Tochter mit ein paar Tagen Verspätung auf die Welt. "Ich war natürlich bei der Geburt dabei. Es war ein überwältigendes Gefühl. Ich habe die Nabelschnur durchgetrennt und meine Tochter für einige Zeit in meinen Armen gehalten", sagt der frischgebackene Vater.
Dankl nahm sich eine Auszeit
Obwohl in rund zwei Monaten Gemeinderatswahlen stattfinden, nahm sich der Spitzenreiter der KPÖ plus eine Auszeit von einem Monat, um ganz für seinen Nachwuchs da sein zu können. "Für mich war von Anfang an klar, dass ich diesen Papamonat machen werde, weil man in den ersten Wochen nach der Geburt am meisten Bezug zu seinem Kind aufbaut. Man merkt, dass sie bereits Gesichter erkennt und dann zu lächeln anfängt", erklärt der 35-Jährige.
Eine sehr stressige Zeit
Die vergangenen vier Wochen seien irrsinnig schnell vergangenen. "Es gibt immer etwas zu tun. Füttern, kochen, Windeln wechseln, die Stoffwindeln und das Gewand waschen und einkaufen gehen. Die aktuelle Situation ist genauso stressig wie die Zeit davor", sagt er. Das Gewand und sonstige Sachen für sein Baby habe er von Bekannten und Freunden bekommen. Einiges habe er auf dem Secondhand-Markt gekauft. "Die einzige größere Ausgabe ist für die Windeln. Da war ich verwundert, wie viele man davon braucht."
Dennoch nahm sich Kay-Michael Dankl auch die Zeit, um auf die Anliegen von Bürgerinnen und Bürgern einzugehen. "Die habe ich in einer stillen Minute meistens per E-Mail beantwortet. Ich habe aber auch vieles an meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter delegiert."
Umzug von Lehen nach Parsch
Die meisten Anfragen drehen sich um das Thema Wohnen, das auch dem KPÖ-Chef ein wichtiges Anliegen ist und ihn vor Kurzem auch betroffen hat. Dankl ist in eine größere Wohnung in Parsch gezogen. Vorher hat er mit seiner Lebensgefährtin in einer 46 Quadratmeter großen Wohnung in Lehen gelebt. "Zu zweit war das voll in Ordnung, aber jetzt mit unserem Kind wäre das nicht mehr gegangen."
Beide Stadtteile haben ihre Vor- und Nachteile. "Hier ist es sehr ruhig, dafür war in Lehen die Infrastruktur viel besser." In Parsch habe er allerdings den großen Vorteil, dass seine Eltern gleich ums Eck wohnen und hie und da auf den Nachwuchs aufpassen können.
Gemeinnütziger Wohnbau im Fokus
Sollte Dankl bei den bevorstehenden Wahlen Erfolg haben und in die Stadtregierung gewählt werden, würde er gerne das Ressort für Wohnen übernehmen. "Es gibt noch einige Flächen in Salzburg, auf denen die Stadt gemeinnützigen Wohnbau umsetzen kann. Und das ist auch dringend notwendig. Es gibt auch immer wieder gute Ideen dahingehend", sagt Dankl und ergänzt: "Es ist immer wieder die Rede davon, Supermärkte mit Wohnungen zu überbauen, was allerdings bis heute noch nicht passiert ist. Das verstehe ich nicht."
Zudem brauche man einen vernünftigen Nord-Süd-Ausgleich. "Es geht einfach nicht, dass man in der Goethesiedlung in Itzling weitere Wohnungen bauen will, wo ohnehin schon sehr viele Leute auf einem Fleck leben. Man muss schauen, wo im Süden noch Möglichkeiten bestehen, allerdings ohne die Grünlanddeklaration anzutasten."
Dankl will die Nichtwähler mobilisieren
Im Februar wird der 35-Jährige wieder aktiv in den Wahlkampf eingreifen. Er kann dabei auf ein großes Team an Unterstützerinnen und Unterstützern zurückgreifen. "Im Jahr 2019 hatte unser Wahlkampfteam rund 20 Personen, mittlerweile sind es über 70, von Jung bis Alt ist alles dabei."
Dankl wolle vor allem die Nichtwähler für sich gewinnen. Die Wahlbeteiligung bei den Gemeinderatswahlen vor fünf Jahren lag bei lediglich 48,2 Prozent. "In manchen Gebieten wie Elisabeth-Vorstadt waren es sogar nur 29,2 Prozent. Genau hier will ich ansetzen. Wir werden viele Hausbesuche machen, bei denen ich mit meinen Argumenten überzeugen will."
Die letzten Tage im Jänner gilt seine gesamte Aufmerksamkeit noch seiner Tochter, die er später auch gelegentlich ins Büro mitnehmen will.