Für viele ist es reine Musik in den Ohren, wenn Motoren aufheulen. Aber wie passt das mit "wirklicher" Musik zusammen, nämlich Blasmusik?
Eine salomonische Lösung soll dazu führen, dass beides Platz hat im Zentrum der barocken Festspielstadt. Zuerst das Röhren der Motoren (12 bis 16 Uhr) dann der differenzierte Klang zahlreicher Blasmusik-Ensembles. Denn zum einen finden von Donnerstag, 25. Mai bis Sonntag, 28. Mai, die 8. Salzburger Festspiele der Blasmusik statt. Zum anderen machen an Christi Himmelfahrt auch die Fahrzeuge der traditionelle Gaisberg Rallye auf dem Residenzplatz Station. Die Gaisberg Rallye feiert mit der 15. Auflage ja bekanntlich ein kleines Jubiläum.
Wolfgang Weiss, Veranstalter der Salzburger Blasmusik-Festspiele: "Es wurde eine Einigung zwischen dem Veranstalter des Oldtimer Rennens, Thomas Matzelberger und mir gefunden."
Der Residenzplatz stehe am Donnerstag von 12 bis 16 Uhr den Oldtimern zur Verfügung. Dann der Blasmusik. "Die Aufbauten werden parallel durchgeführt. Wir kooperieren natürlich in diesem Sonderfall."
Die Salzburger Gaisberg Rallye findet jährlich Ende Mai statt, die Salzburger Festspiele der Blasmusik traditionell zu Christi Himmelfahrt. "Alle vier Jahre treffen sich nun beide Veranstaltungen am Residenzplatz." Weiss sieht "aber auch Synergien durch diese Kooperation gegeben."
Stichwort Kooperation: Die gibt es im Zusammenhang mit den Blasmusikfestspielen auch zwischen zwei Ur-Mittersillern. Nämlich Wolfgang Weiss als Veranstalter auf der einen, und Reinhold Wieser als musikalischer Leiter des Festivals auf der anderen Seite. Wieser, als umtriebiger Vollblutmusiker bekannt, preist sein Angebot auch entsprechend an: "Wir können gar nicht von von einem bestimmten Highlight sprechen. Denn alle Musikgruppen bieten besondere und einzigartige Facetten der Blas- und Bläsermusik." Er nennt unter andrem Steven Mead, einen "international bekannten britischen Euphoniumspieler." Dem eilt der Ruf voraus großartig zu sein, Er tritt am Freitag, um 19 Uhr, mit "Inn Brass" auf.
Wobei Wolfgang Weiss noch einmal auf das Thema Residenzplatz zu sprechen kommt. Er sei "sehr froh", dass dessen Umbau verschoben worden wäre. "Dieser Platz ist die zentrale Stätte für Veranstaltungen in Salzburg. Kapitel- oder Domplatz sind letztlich ja nur dann eine Alternative, wenn der Residenzplatz eben durch eine Baustelle blockiert ist und nicht zur Verfügung steht."
Was wäre sonst noch zu sagen zu den blasmusikalischen Festspielen? "Das Königliche Harmonie Orchester aus Hergenrath in Belgien hat sich noch kurzfristig angemeldet, um bei uns zu spielen." Ein wahres "Schmankerl" aus dem Bereich der Militärmusik biete die Musikkapelle Inzing mit historischen Schützen. "Sie werden Samstag Abend den ,Traum eines österreichischen Reservisten' inszenieren."
Außerdem komme freundschaftlicher Besuch aus Meran - aus einer der insgesamt zehn Partnerstädte Salzburgs (Vilnius; Busseto; Dresden; Kawasaki; León; Meran; Reims; Singida; Shanghai; Verona).
"Die Musikkapelle Untermais bei Meran besucht uns. Meran feiert kommt 700 Jahre Stadtjubiläum." Insgesamt werden wie in den Jahren zuvor 18 Gruppen beim Festival in Salzburg auftreten. Zu hören gibt es Jazz und Swing mit dem Munich Modern Jazz Orchester, aber auch heimische Ensembles wie die 2001 gegründete SL Big Band unter der Leitung von Musikumdirektor Lorenz Wagenhofer.
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