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Pagans and Peacocks: Eva Grubingers Ausstellung zeigt Federn

Am Donnerstag, 27. Juni, wurde die Ausstellung der Künstlerin Eva Grubinger im Museumspavillon eröffnet. Für Salzburg beschäftigte sie sich mit dem Barock, der Kirche , Machtansprüchen und der Geschichte des ehemaligen Vogelhauses.

Eva Grubinger vor zwei Schilde ihrer Ausstellung „ Pagans & Peacocks“im Museumspavillon. Die zu sehenden Skulpturen schuf die in Berlin lebende Künstlerin extra für den Ausstellungsraum.Bild: Römer
Eva Grubinger vor zwei Schilde ihrer Ausstellung „ Pagans & Peacocks“im Museumspavillon. Die zu sehenden Skulpturen schuf die in Berlin lebende Künstlerin extra für den Ausstellungsraum.Bild: Römer

Normalerweise arbeitet die Salzburger Künstlerin in Großformaten. Bei "Malady of the Infinite", das 2019 bis 2020 im Belvedere 21 in Wien zu sehen war, kreierte Eva Grubinger das Cockpit einer großen, weißen Luxusyacht, das zugleich als Sitzmöbel fungierte. Drumherum ragten schwarze Seeminen aus dem Boden.

Eigenes Konzept für das ehemalige Vogelhaus

Für den Museumspavillon im Mirabellgarten hat sie sich ein kleinteiligeres Konzept überlegt. Die Wände sind monochrom weiß gehalten und die einzelnen Skulpturen haben genügend Platz zu wirken. Der Titel der am Donnerstag, 27. Juni, eröffneten Ausstellung ist "Pagans & Peacocks". Zwei Begriffe, die die Künstlerin mit der barocken Umgebung verbindet, aber auch mit dem ehemaligen Nutzen der Räumlichkeiten. Denn ursprünglich befand sich hier das Vogelhaus der Erzbischöfe in dem exotische Vögel gehalten wurden, so auch Pfauen.

Objekte werden erweitert und erhalten mehrere Bedeutungen

Für Grubinger war der Barock der Beginn, als sich der Mensch über die Natur erhob. Das erkenne man an den geometrisch angelegten Barockgärten. Daher bezog die Künstlerin den Blick in den Garten durch die geöffnete Tür mit in die Ausstellung ein, neben dem das erste Ausstellungsobjekt, ein goldenes Vogelbad, angebracht ist. Dieses erinnert an ein Weihwasserbecken. "Das hat auch was mit Übergang zu tun", erklärt Grubinger. So wie das Vogelbad sind fast alle ihre dreidimensionalen Objekte angelegt. Fast wie bei einem Vexierbild vereinen sich verschiedene Bedeutungen. Ein Papageienspielzeug vergoldete sie und befestigte es an einer Pektoralkordel. Damit wurde die kirchliche und die Vogelthematik vereint. Andererseits erinnert das Objekt mit Flügelmuttern auch an Daumenschrauben und damit an Folter oder Geißelung.

Machtdemonstration durch Kunst, Architektur, Oper und Skulptur

Fast alle gezeigten Objekte haben etwas mit dem Locken, Fangen, Halten und Züchten von Vögeln zu tun und damit auch mit Machtausübung. In Salzburg drückt sich das symbolisch in dem prachtvollen Garten, der Architektur, aber auch dem Vogelhaus aus. "Kunst, Architektur, Oper, Malerei und Skulptur des Barock sind nicht nur durch die Ausbeutung der lokalen Ressourcen finanziert worden, sondern eben auch durch die kolonialen Abenteuer und Geschäfte, die auch die Kirche gemacht hat", so Grubinger.

Die Ausstellung ist noch bis Sonntag, 18. August, zu sehen.

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