Noch ist das künftige Geschäftslokal eine Baustelle. Aber im Frühling 2021 wird die Mayrische Musikalienhandlung ins Kunstquartier in der Bergstraße 12 übersiedeln. Die Erleichterung sei groß, sagt der Salzburger Standortleiter Christof Subklew. Vor drei Monaten hatte die Nachricht von der bevorstehenden Schließung der einzigen Fachbuchhandlung für Musikalien viel Besorgnis in der Musikszene ausgelöst. Zwei Petitionen zur Rettung der "Mayrischen" wurden gestartet. Für die mehr als 3000 Unterstützer kam nun kurz vor Weihnachten frohe Kunde: "Die Mayrische Musikalienhandlung bleibt geöffnet", teilte der Musikverlag Universal Edition als Eigentümer mit. Bis 31. Dezember läuft der Betrieb am angestammten Standort in der Theatergasse weiter. Danach sei die Übersiedlung ins Kunstquartier einer von zwei Schritten für eine wirtschaftliche Fortführung, erläutert Stefan Ragg, Geschäftsführer der "Mayrischen" und Vorstandsmitglied der Universal Edition.
Mayrische kommt in die Bergstraße: "Tür an Tür mit Kulturträgern"
"Weil die neuen Räumlichkeiten etwas kleiner sind, können wir die Kosten geringer halten. Und wir werden uns künftig ganz auf unseren Kernbereich konzentrieren: die Notenausgaben." Auf Literatur mit Musikbezug, die bislang im Parterre des zweigeschoßigen Geschäfts in der Theatergasse Platz findet, werde man in der Bergstraße verzichten.
Die künftige Adresse in der Nähe der Universität Mozarteum und Tür an Tür mit Kulturträgern wie der Camerata Salzburg biete gute Voraussetzungen für den Neustart, ist Ragg überzeugt.
Zur plötzlich drohenden Schließung hatte im Sommer neben der Konkurrenz durch Onlineanbieter nicht zuletzt die Coronakrise massiv beigetragen. Es entfielen Umsatzbringer wie die Sommerakademie für Musik.
Petition für die Buchhandlung: "Schließung wäre großer Verlust"
Doch nicht zuletzt die Petitionen hätten auch gezeigt, "wie sehr in Salzburg die fachliche Kompetenz und Betreuung geschätzt werden und wie groß der Verlust für Profis wie für Musikbegeisterte wäre", sagt Ragg.
Die "Mayrische" gilt mit ihrem Gründungsdatum 1592 als eine der ältesten bestehenden Musikalienhandlungen weltweit. Sie ziehe auch internationale Kundschaft an, sagt Christof Subklew. "In den USA etwa gibt es solche Fachgeschäfte gar nicht mehr." Eine Lücke in der Salzburger Tradition soll auch durch die Übersiedlung nicht entstehen: Zwischen Schließung (31. 12.) und Neueröffnung "betreuen wir Sie gerne online weiter", heißt es seit Dienstag auf der Internetseite.