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Jugend-Workshops in Kaprun: Kunst schafft Verstehen

Kunst im JUK mit Profis aus der Stadt: Wien & Kaprun trafen sich zum kreativen Austausch.

"Demokratie, was geht?" heißt ein Projekt des Wiener Vereins "Gleisdreieck", das seit November 2022 mit Jugendlichen aus unterschiedlichsten Hintergründen integrative Kulturvermittlung betreibt. "Wir wollen Jugendlichen einen Zugang zu Kunst und Kultur ermöglichen, die in ihrer gesellschaftlichen Sphäre normalerweise keinen haben, und sie ermutigen, ihre Themen und Geschichten künstlerisch auszudrücken", erklärt die Verantwortliche des Projekts Esma Bosnjakovec.

Das geschieht jeweils unter der Anleitung von Profis und in zehn Kunstsparten: Von Kurzfilm und Streetart bis zu Beatboxen können die Jugendlichen ihre Fähigkeiten ausprobieren, ihren Interessen nachspüren und "sagen, was in unseren Köpfen so vorgeht", wie ein Teilnehmer formulierte. Im Fokus steht die Auseinandersetzung mit Demokratie in all ihren Facetten.

Nach einem erfolgreichen dreitägigen Festival im Wiener Museumsquartier ging die "Demokratie, was geht?"-Crew auf Tour durch Österreich - und machte auf diesem Weg auch im Jugendzentrum Kaprun Station. Das JUK-Team Elke Mayer und Riccardo Fasan freute sich über den Input "aus der großen Stadt" und über die großzügige Kooperation mit der Gemeinde Kaprun, die dem JUK zusätzlich auch die Probenräume der Musikkkapelle zur Verfügung stellte.

"Kunst als Kommunikationsmittel"

"Wir arbeiten auch mit Jugendlichen mit Migrationshintergrund und vielen Übersetzern zusammen", sagt Esma Bosnjakovec. "Es ist uns wichtig, dass sie sich wirklich angesprochen fühlen und ihnen bewusst ist, dass sie gleichberechtigt an Demokratie teilnehmen können." Das sei auch wichtig bei der Aufarbeitung schwieriger Emotionen: "Ich kann Dir nicht erzählen, was mir passiert ist, aber hör dir meine Lieder an, dann wirst du verstehen", habe ein Flüchtlingsjunge aus Syrien zu ihr gesagt. Das treffe eigentlich auf alle Jugendlichen zu:"Sprache ist nicht das einzige Kommunikationsmittel. Mit künstlerischen Ausdrucksformen schaffen wir eine Unmittelbarkeit des Ausdrucks und des Miteinanders." akzente-Chef Johannes Schindlegger ist begeistert von der "hohen künstlerischen Qualität" der in Kaprun angebotenen Workshops (Beatbox, Theater, Songwriting und Schreibwerkstatt):"Ich sehe das als Angebot, wo man sich ausprobieren kann, einen konsumfreien Raum, in dem keine Ansprüche gestellt werden. Vielleicht wird das ja ein Kick-off für eine Kooperation mit den anderen Pinzgauer Jugendzentren oder auch mit etablierten Institutionen?" Auch Elke Mayer zeigte sich angetan: "Das passt wunderbar in unser Konzept der offenen Jugendarbeit. "

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Esma Bosnjakovec („Demokratie, was geht?“), Johannes Schindlegger (akzente), Elke Mayer (JUK Kaprun) Bild:
Esma Bosnjakovec („Demokratie, was geht?“), Johannes Schindlegger (akzente), Elke Mayer (JUK Kaprun) Bild: