"Ich habe immer schon eine konkrete Arbeit im Kopf", erklärt die Künstlerin Monika Hartl über ihren Schaffensprozess. Die gebürtige Grieskirchenerin ist auf Keramik mit menschlicher Thematik spezialisiert, experimentiert für ihre Ausstellungen aber auch gerne mit anderen Kunstrichtungen. "Wenn man die Kunst um mehrere Facetten erweitert, ist das wie eine Kur", erzählt Hartl.
Im Juli war sie Gastkünstlerin in Südtirol. Ermöglicht wurde der Austausch durch die langjährige Städtepartnerschaft zwischen Salzburg und Meran. Eigentlich hatte sich die in Maxglan lebende Künstlerin beim Kulturamt der Stadt Salzburg für einen Austausch in Finnland beworben, es sei dann aber Meran geworden, da das Kulturamt sie eher dort gesehen habe, erzählt sie lachend. "Da ich sehr italophil bin, war klar, dass ich die Chance auf jeden Fall ergreifen will."
Austausch mit Meraner Künstlern und Laaser Marmor
Gestellt wurde Hartl die Unterkunft und das Atelier. Auf Eigeninitiative suchte sie den Kontakt zu lokalen Kunstschaffenden und zu dem auf Holz spezialisierten Meraner Bildhauer Franz Pichler, dessen Atelier sie mitnutzen konnte. Der tägliche Austausch sei sehr bereichernd gewesen. Dabei habe sich auch ihre eigene Arbeitsweise mit Ton aufgrund des fehlenden Wasseranschlusses verändert. Es entstanden dazu für sie eher untypische kleinere Formen, auch in Hinblick auf den späteren Transport nach Salzburg.
Im Zuge des Aufenthalts besuchte Hartl den Laaser Marmorbruch und trat mit einer kleinen Steinmetzfirma in Kontakt, die sie in der Sockelherstellung für ihre Plastiken unterstützte. Der weiße Stein sei ein schöner Kontrast zu dem schwarzen Carraramarmor, den sie sonst verwende.
Die in Meran entstandene Plastik "Tempus Fugit" (Lat.: Die Zeit vergeht) überreichte Hartl nach ihrem Künstlergespräch mit der Kunst-Meran-Leiterin Martina Oberprantacher an Vizebgm. Katharina Zeller. Die Plastik wird nach ihrer Fertigstellung im September nach Meran geschickt und für ein Jahr im Palais Memming ausgestellt.



