Über 30 Songs entstanden in der Songwriting-Phase. "So viele wie noch nie", verrät Please-Madame-Drummer Niklas Mayr. Er und seine Bandkollegen Laurenz Strasser, Dominik Wendl und Martin Pönheim haben sich am Ende für 13 Songs entschieden. Auf Album Nummer vier zeigen die Salzburger Indierocker weiterhin ein Gespür für Melodien und Hits.
"Welt aus, Musik an"
Ein Beispiel liefert die Vorab-Single "I Do". Vor zwei Jahren spielte die Band den Song erstmals bei einem Konzert. "Wir wurden oft gefragt, wann er endlich rauskommt." Die meisten Songs seien im letzten Sommer entstanden, unter anderem auf einer abgelegenen Berghütte. "Das ist eine Art Zaubermittel für uns. Wenn nur wir vier für ein paar Tage wegfahren und es nicht viel mehr gibt als eine Wiese und ein paar Kühe." Dann: Abschalten, gemeinsam Zeit verbringen, Songs schreiben. "Quasi einmal Welt aus und Musik an."
Wann ist man angekommen?
Nach dem eher ernsten und melancholisch geprägten Vorgänger "Angry Boys, Angry Girls" geht es thematisch nun in Richtung Selbstfindungsphase - und darüber hinaus. Thema ist etwa die Frage nach dem Ankommen, der man sich als Endzwanziger stellt - und ob so etwas wie "ankommen" überhaupt möglich ist. "Andere heiraten oder bauen ein Haus und man selbst steht vielleicht etwas zwischen den Stühlen", so Mayr. Wichtig sei am Ende, sich selbst in seiner Situation wohlzufühlen und nicht alles im Leben so wichtig zu nehmen. Ein Motto, das auch der Albumtitel "Easy Tiger" verkörpert.
Zwischen rohen und poppigen Sounds
Soundtechnisch wird es an vielen Stellen des Albums spürbar poppiger. Aber auch auf das erste Anhören weniger zugängliche Songs wie das kraftvolle "Ocean" finden sich auf dem Album. Dass die Band hier ihre Fühler in mehrere Richtungen ausstreckt, ist kein Zufall. Anders als bei den Vorgängern setzte man auf kein fixes Team. Das Quartett produzierte vieles selbst, arbeitete aber einen Teil der Songs weiter mit Produzenten und Songwritern aus. "Wir haben uns die Leute dazugeholt, von denen wir geglaubt haben, dass der Song sie braucht."
Das Liveerlebnis steht im Vordergrund
Das Booking nimmt die Band inzwischen in die eigene Hand, die Songs erscheinen über das neu gegründete Label 12 PM Records. "Wir machen das jetzt alles selbst, weil wir die Entscheidungen in der eigenen Hand haben wollen", erklärt Mayr den Schritt. Das Album erscheint am 13. September, ab Oktober geht es auf Tour. Das Liveerlebnis ist der Band wichtig: "Für uns ist das die Grundessenz. Auf die Bühne gehen, Songs spielen, gemeinsam mit den Leuten singen, diese Stimmung zu spüren - und alles rauszulassen."



