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Salzburger Volkskulturpreis 2017: "Ich rate wirklich, sich zu bewerben"

Das Bramberger Obstprojekt gewann 2015 den SN-Volkskulturpreis. Eine ganze Region wurde damit "geadelt". Was geschah eigentlich danach?

Verena Olschnögger aus Mittersill lieferte mit ihrer Masterarbeit entscheidende Ideen zur Umsetzung des Bramberger Apfeltrestermehls.
Verena Olschnögger aus Mittersill lieferte mit ihrer Masterarbeit entscheidende Ideen zur Umsetzung des Bramberger Apfeltrestermehls.
Die feierliche Überreichung des Volkskulturpreises 2015 im Saal der SN.
Als Dankeschön gab es einen Apfelbaum für Bernhard Strobl (Vössing Stiftung), überreicht von Christian Vötter.

Sie mussten zu ihrem Glück ein wenig gezwungen werden. Denn eine Bewerbung schien Christian Vötter, seiner Frau Susanna und den Wegbegleitern vom Obst- und Gartenbauverein Bramberg nicht wirklich zielführend. Warum war das eigentlich so?

Mehr Volkskultur im Sinne einer Pflege von Tradition und Mut für Neues geht kaum noch. Dennoch haben Sie lange gezögert.
Christian Vötter: Am Anfang hatten wir Zweifel, dass unsere Kombination für eine Einreichung geeignet ist. Wir dachten, da haben vor allem Projekte zu Dialekt und Brauchtum Chancen.
Dann gaben Sie sich dennoch einen Ruck.
Wir haben uns hingesetzt und rückblickend betrachtet, was wir mit vielen Freunden und Helfern in den letzten Jahren alles auf die Füße gestellt haben. Von der Pflanzung und Pflege Tausender Obstbäume, zur Bestimmung alter Apfelsorten, bis hin zur Verarbeitung des Saftes, des Apfeltresterpulvers und anderer Speisen.

Aber geht's noch besser?
Für uns war das alles ja schon ganz normal. Wir haben es nicht mehr als Besonderheit gesehen.
Sie mussten die anderen auch noch überzeugen?
Erste Rückmeldungen intern waren zunächst: "Wennst glaubst, dass guat ist, donn tua's." Und der Toni Lassacher vom Obst- und Gartenbauverein Bramberg meinte: "Ich bin kein Kulturmensch, aber miteinander haben wir viel geschafft. Also probier es halt bitte mit der Bewerbung."

Ist bei manchen der Kulturbegriff zu eng gefasst?
Viele definieren Kultur im Sinne von Musik, Malen und Essenskultur. Bei uns hat sich das mittlerweile geändert. Was brachte der Preis?
Vor allem große Aufmerksamkeit. Für uns alle im Saal waren das unvergessliche Momente. Das war echte, ehrliche Anerkennung, nicht nur Schulterklopfen. Wir konnten aufzeigen, wie ein ganzes Dorf, eine Region miteinander arbeiten kann. Junge und Alte, Handwerk und Wissenschaft. Unser Apfeltresterpulver erregt in Deutschland große Aufmerksamkeit. Gesunde Lebensmittel stehen dort noch höher im Kurs. Firmen aus Deutschland, mit denen wir kooperieren, werben damit, dass wir den Volkskulturpreis gewonnen haben.
Gibt es Tipps für die Bewerbung?
Sie soll kurz und knackig sein und das Wesentliche herausheben. Das Besondere gehört betont. Ich rate allen, die in Frage kommen, Mut zu haben und sich zu bewerben.


Information und Anmeldung

www.volkskulturpreis.at

www.salzburgervolkskultur.at

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