Die Bandbreite reichte von Marsch und Polka über eine Spanische Suite und Blues bis zum Flötensolo mit Loopstation: Bei der Präsentation "Komponieren im Musikum Kuchl" zeigten die Nachwuchstalente und ihre Lehrer/-innen nicht nur ihr instrumentales Können, sondern auch ihre Kreativität - in Gestalt eigener Kompositionen. "Wir haben sehr viele Lehrerinnen und Lehrer im Team, die aktiv komponieren, und die natürlich gute Rezepte haben, um das an die Kinder und Jugendlichen weiterzugeben, da ist die Idee entstanden, machen wir ein Projekt daraus", erklärt der Kuchler Musikum-Direktor Christian Hörbiger im TN-Gespräch.
Musikum Kuchl stellte seine Kompositionstalente vor
Kompositionen von Schüler/-innen und Lehrer/-innen des Musikums Kuchl standen vergangenen Freitag bei einem ganz besonderen Konzertabend auf dem Programm.
"„Das ist viel Tolles und Unterschiedliches in den verschiedensten Stilrichtungen entstanden, und auch qualitätsvoll, da sind wir sehr stolz drauf.“"
Gitarrenlehrer (und eifriger Komponist) Berndt Leopolder verfasste ein Skript zu Improvisation und Komposition für die Schüler zur Ideenfindung, und die Ergebnisse waren nun am vergangenen Freitag im Turnsaal der Kuchler Volksschule zu hören.
Anna-Rosa Birgmann zum Beispiel verpackte gleich zwei Instrumente in ihr Stück "2 in 1", da sie Geige und Trompete spielt. Gemeinsam mit Alexander Wenger führte sie zudem dessen selbstkomponierten "Torrener Trompetenmarsch" auf. Die Themen Improvisation und Komposition verband Christina Unterrainer in ihrem Stück "Eine kleine Improvisation" mit sehr "freien" Tönen und sogar eigener Notation auf der Querflöte (siehe Video). Nadia Höpfner wiederum nutzte eine Loopstation, um gleich mehrere Melodien auf der Blockflöte einzuspielen, wiederzugeben und dazu zu improvisieren.
Aber auch die klassische Volksmusik kam nicht zu kurz, mit Kompositionen von Harmonika- und Hackbrett-Lehrer Josef Moisl aus Abtenau, Klarinettistin Magdalena Schilchegger sowie von Rupert Mühlthaler und der Ruckermusi. Trompeter Benjamin Brandner präsentierte zudem mit dem Jugendblasorchester der Musikkapelle Kuchl seinen "Marsch der Barmsteine": "Ich habe den Marsch vor vier Jahren geschrieben, als ich eine Zahnspange bekam, weil damit ist es als Trompeter recht schwierig, normal weiterzuspielen", erklärte Brandner schmunzelnd. "Deswegen haben mein Lehrer Günther Gruber und ich angefangen, am Computer zu komponieren und nach ca. einem halben Jahr ist er dann 2019 fertig geworden."
"„Wenn man Dinge zusammendenken kann, die man vorher noch nicht gemeinsam gedacht hat, dann entsteht etwas Neues und so entsteht Entwicklung.“"
Musikum-Landesdirektor Michael Seywald zeigte sich begeistert über die Kreativität in den Darbietungen: "Je früher man beginnt mit Musik, kreativ zu arbeiten und überhaupt kreativ denken zu lernen, desto mehr entwickelt es sich im Lauf der Jahre. Und wir brauchen kreative junge Menschen, die Herausforderungen in unserer Gesellschaft sind sehr komplex."