"Für mich sind 30.000 Stimmen Verlust auch eine persönliche Niederlage. Es ist eine klare Abwahl meiner Politik, meines Stils und der Themen, für die ich gekämpft habe." Sie werde auch definitiv ihr Landtagsmandat nicht annehmen.
Ihr Rücktritt sei im Parteivorstand mit Bedauern zur Kenntnis genommen worden. "Gleichzeitig wurde ich gebeten, bis zur Wahl eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin die Geschäfte zu führen." Einen Termin dafür gebe es derzeit noch nicht, die Übergabe soll aber noch vor dem Sommer erfolgen. Zugleich wird Rössler in den nächsten Tagen das erste Sondierungsgespräch mit Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) führen. "Dann sehen wir auch, ob noch eine Möglichkeit für eine Regierungsbeteiligung besteht."
Sie sei sich bewusst, dass viele ihrer Themen unbequem waren und polarisiert hätten. "Aber ich habe mich die letzten fünf Jahre nicht verbogen und stehe zu meiner Verantwortung", sagte Rössler. Sie glaube nicht, dass die Grünen eine falsche Politik gemacht hätten. "Ich bin 2013 mit einer bewusst sachlichen Politik angetreten. Leider wurde das nicht so belohnt, wie ich mir das gewünscht hätte." Manche Entscheidungen seien vielleicht auch nicht entsprechend kommuniziert worden. Die Tempo-80-Beschränkung sei etwa als Hürde für Autofahrer, nicht als Gesundheitsmaßnahme aus Luftschutzgründen wahrgenommen worden.
Wer ihr personell nachfolgen könnte, wurde heute noch nicht entschieden. "So weit sind wir noch nicht. Wir sind in der Phase des Versuchs, Erklärungen zu finden." Dazu brauche man aber auch die Rückmeldung aus den anderen Parteigremien. "Wir werden uns gut neu aufstellen, aber wir werden dazu einige Zeit brauchen", erklärte die Grüne Landessprecherin.
Offen ließ Rössler heute ihre persönliche Zukunft. "Dazu ist es noch zu früh. Jetzt konzentriere ich mich auf eine geordnete Übergabe." Sie wolle aber im Umweltbereich weiterarbeiten.
Die Grünen sind bei der Salzburger Landtagswahl am Sonntag von 20,2 auf 9,3 Prozent gefallen.