Grund zur Freude hatte am Sonntag Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP). In einer ersten Reaktion auf die Salzburger Landtagswahl sagt er: "Wir nehmen dieses Ergebnis mit Dankbarkeit als Arbeitsauftrag für unser Land entgegen. Ich möchte den Salzburgerinnen und Salzburgern aufrichtig für dieses klare Votum danken. Das gilt natürlich ganz besonders für alle Mitstreiterinnen und Mitstreitern in der Volkspartei und für mein Team in Regierung und Landtag, die sich in den letzten fünf Jahren Tag für Tag und ganz besonders in diesem Wahlkampf unglaublich eingesetzt haben." Das Ergebnis sieht Haslauer als Bestätigung einer soliden und zukunftsorientierten Sacharbeit im Land. "Wir haben viel erreicht, aber es gibt auch noch sehr viel zu tun", sagte Haslauer. Die Weichen für die kommenden Gespräche mit den anderen Parteien würde die Salzburger Volkspartei Montagabend im Landespräsidium in der Merianstraße stellen.
Hängende Gesichter herrschten hingegen bei den Grünen in "Lackners Auszeit" in Salzburg-Nonntal. Denn bleibt es bei den gut 9 Prozent aus der ersten Hochrechnung, wäre das eine kleine Katastrophe für die Öko-Partei.
SPÖ-Funktionäre reagierten mit einem "Scheiße, das gibt's ja nicht". Bei der Landtagswahl 2013 erreichte die SPÖ mit 23,8 Prozent das schlechteste Ergebnis der zweiten Republik. Mit einem leichten Plus, sprich mit 25 Prozent, wäre man dem Vernehmen nach schon zufrieden. Zweitschlechtestes Ergebnis der 2. Republik waren 27 Prozent 1994. Ob sich das ausgeht, ist fraglich.
AK-Präsident Peter Eder (SPÖ): "Nach dem ersten Trend waren wir natürlich alle in Schockstarre. Jetzt schaut es ein bisschen besser aus. Ich habe gesehen, wie die Funktionäre im Wahlkampf gelaufen sind. Die Leute haben sich nichts vorzuwerfen. Für ein Plus hat es leider nicht gereicht, das muss man akzeptieren." Eder gratulierte auch Haslauer: "Man muss sagen, der Landeshauptmann hat in den vergangenen fünf Jahren alles richtig gemacht. Alles, was den Leuten nicht gefallen hat, wie die 380-kV-Leitung, der 80er auf der Stadtautobahn, das hat er die Grünen machen lassen. Die Strategie ist voll aufgegangen."
Wird es jetzt eine Chef-Debatte geben in der SPÖ? "Ich bin der Letzte, der etwas schönredet. Es wird in den nächsten fünf Jahren einen Umbau an der Spitze der SPÖ geben. Das hat aber nichts mit dem Wahlergebnis zu tun, sondern mit dem Alter von Walter Steidl. Er ist jetzt 60 Jahre alt, in fünf Jahren 65. Wie ein Umbau an der Spitze aussehen könnte, hängt auch davon ab, ob die SPÖ in den nächsten fünf Jahren mitregiert oder auf der Oppositionsbank sitzt. Da werden wir noch viel diskutieren müssen."
"An unseren Inhalten hat es nicht gelegen", ist SPÖ-Klubvorsitzende Andrea Brandner überzeugt. "Walter Steidl hat die Partei in einer sehr schwierigen Lage übernommen, konsolidiert und unsere Bewegung gestärkt. Dafür kann ich ihm nur meinen höchsten Respekt aussprechen."
Bei der FPÖ lösten die ersten Hochrechnungen Jubel aus. Für die Wahlparty wurde das Loft gemietet. FPÖ-Landesparteigeschäftsführer Hermann Kirchmeier: "Mit dieser Situation können wir durchaus zufrieden sein, wir haben einen sehr, sehr guten Wahlkampf geführt. Jetzt ist noch alles offen." Kirchmeier hofft, dass sich "doch noch Platz zwei" für die FPÖ ausgehen könnte. Regierungsanspruch werde die FPÖ in jedem Fall stellen, egal ob sie letztlich auf Platz zwei oder drei landen werde. "Wir haben immer gesagt, wir wollen regieren."
Hoch zufrieden mit dem Abschneiden der FPÖ-Spitzenkandidatin Marlene Svazek zeigte sich der freiheitliche Bundesparteiobmann Vizekanzler Heinz-Christian Strache.
"Trotz der schwierigen Ausgangssituation, mit einer kompletten Neuaufstellung der Salzburger FPÖ und nur einer damals verbliebenen Landtagsmandatarin, ist es gelungen, knapp an das bislang historisch beste Ergebnis von 1999 mit 19,5 Prozent anzuschließen. Besonders erfreulich ist, dass durch dieses hervorragende Ergebnis die Zahl der freiheitlichen Mandatare im Bundesrat auf 16 anwachsen wird. Damit ist die FPÖ heute so stark wie nie zuvor im Bundesrat vertreten", freute sich Strache.
Zuversichtlich zeigte sich Sepp Schellhorn (Neos) nach dem Ergebnis. Neos-Chef Matthias Strolz zeigte sich erfreut über den Einzug seiner Pinken in den Salzburger Landtag. Bezüglich einer Regierungsbeteiligung liege der Ball bei ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer - "wir sind zur Ballannahme bereit". Die NEOS "können Opposition", aber man könne auch in einer Regierung gestalten, betonte Strolz. Eine persönliche Präferenz wollte er nicht äußern.
Karl Schnell (FPS) hofft noch die Fünf-Prozent-Hürde zu erreichen: "Ich warte noch auf die Stadtergebnisse, denn dort haben wir den besten Zuspruch erhalten." Er bedankte sich für alle Wähler und Wählerinnen für deren Vertrauen.
Hans Mayr (Liste Mayr SBG) reagierte mit großer Enttäuschung. "Wir haben wirklich geglaubt, dass wir den Einzug schaffen werden."