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Appell an die neue Landesspitze: Bitte nun gemeinsam anpacken statt vorwahlkämpfen

Matthias Petry

Jetzt hat also auch die Volkspartei ein junges weibliches Gesicht, um FPÖ-Chefin Marlene Svazek 2028 Paroli zu bieten. Mit dem "designierten Kronprinzen" Stefan Schnöll, der sich vor allem an den traditionell schwierigen Verkehrsthemen (Stichwort S-Link, A-10-Abfahrtssperren etc.) die Finger verbrannt hat, wäre das deutlich schwieriger geworden.

Dazu passen (aus wahltaktischer Sicht) auch Edtstadlers Ressorts: Die Salzburger Wirtschaft steht trotz harter Zeiten immer noch besser da als viele andere; Volkskultur ist immer gut für fesche Fotos im Dirndl und Ehrungen; beim Katastrophenschutz lässt sich auf viele Millioneninvestitionen verweisen; Europa taugt gut für Sonntagsreden; das Thema Gemeinden sollte für die "Bürgermeisterpartei" ÖVP ein Heimspiel sein. Und Beteiligungen und Innerer Dienst sind für die Wahl im Normalfall ähnlich nebensächlich wie der Award für bestes Sounddesign bei der Oscarverleihung.

Aber abseits der Wahltaktik gibt es viele Baustellen, die Wunschliste der Bevölkerung ist lang (siehe QR-Code oben) und die Herausforderungen groß, vom Pflegethema bis zum Landesbudget.

Bleibt nur zu hoffen, dass Edtstadler ein ähnlich gutes Arbeitsverhältnis zu Svazek und dem Koalitionspartner aufbauen kann wie ihr Vorgänger, und dass der Wechsel an der ÖVP- und der Landesspitze gleichzeitig nicht der Startschuss für ein zweijähriges Vorwahlgeplänkel war.