Zu Beginn des Requiems läuteten die Domglocken und stimmten auf die Verabschiedung des langjährigen Regierungsmitglieds Josef Schwaiger ein. Er starb am 23. Oktober im Alter von 60 Jahren. Der Dom war bis auf den letzten Platz gefüllt, neben den Ehrengästen waren auch Hunderte Salzburgerinnen und Salzburger gekommen. Erzbischof Franz Lackner sagte in seinen Eingangsworten: „Josef Schwaiger stand mitten im Leben und ganz im Dienst der Allgemeinheit. Er wurde abrupt vom Tod umfangen. Meine große Anteilnahme gilt seinen Freunden und Verwandten.“ Die Urne und ein Foto des Verstorbenen standen vor dem Altar, daneben Kränze mit roten und weißen Rosen. Die Dommusik sorgte für die Untermalung des Gottesdienstes. Der Dom zeigte sich an diesem prächtigen Herbsttag lichtdurchflutet, es war eine prächtige Kulisse für das Requiem.
Berührender Abschied vom Salzburger Landesrat Josef Schwaiger im Salzburger Dom
Am Dienstag fand die offizielle Trauerfeierlichkeit für das verstorbene Regierungsmitglied Josef Schwaiger im Salzburger Dom statt. Die Erzdiözese übertrug das feierliche Requiem für den Verstorbenen live.



„Betroffen vom frühen Lebensende“
Johannes Perkmann, Abt der Benediktinerabtei Michaelbeuern, sagte in seiner Trauerrede: „In dieser Trauer sind wir miteinander verbunden. Alles ist mit allem verbunden. Wir sind betroffen vom frühen Lebensende von Josef Schwaiger.“ Die Schöpfung sei endlich, dem Werden folge ein Vergehen, in den Herbst komme die Ahnung des Winters, mitten im Leben komme der Tod. Er schaute auf das Leben Schwaigers zurück und hob seine bodenständige Art hervor. „Als Landesrat galt sein großer Einsatz der Entwicklung des ländlichen Raums.“ Er sei mit Herzblut Politiker gewesen und mit großer Glaubwürdigkeit unterwegs gewesen. Perkmann thematisierte auch, dass Josef Schwaiger nach seiner Erkrankung früh aus dem Krankenstand zurückgekehrt sei, was ihn wohl Kräfte gekostet habe, sein Herz habe zu früh aufgehört zu schlagen. Der Tod komme ganz und endgültig, ohne Plan, „ob wir wollen oder nicht“. Der Tod stelle viele Fragen, die Hauptfrage sei, was jetzt komme. Der Abt gab die Antwort darauf aus dem christlichen Glauben heraus: „Wir können darauf vertrauen, dass das Engagement nicht umsonst war.“ Perkmann bedankte sich bei „Sepp“, dass er sich so eingesetzt habe. „Alles ist mit allem verbunden. Wir bleiben mit dir verbunden.“
Fürbitten von Pröll, Pallauf und Haslauer
Landeshauptfrau Karoline Edtstadler, ihre Stellvertreter Stefan Schnöll und Marlene Svazek, die Landesräte Daniela Gutschi und Wolfgang Fürweger sowie der Salzburger Bürgermeister Bernhard Auinger waren unter den vielen Trauergästen. Altlandeshauptmann Wilfried Haslauer, der frühere Vizekanzler und Landwirtschaftsminister Josef Pröll sowie Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf hielten Fürbitten.

Landeshautpfrau standen Tränen in den Augen

Edtstadler trat gegen Schluss des Requiems an das Rednerinnenpult, sie sprach „Sepp“ direkt an: „Immer hast du dich für das Land eingesetzt“, sagte sie. Sie sei davon ausgegangen, dass er in den nächsten Jahren politisch an ihrer Seite stehen werde. Sie könne es immer noch nicht fassen, „dass du nicht mehr bist“. Dann zitierte sie aus dem Kondolenzbuch für Josef Schwaiger, bevor sie ihre Dankesworte sprach. „Auch ich möchte mich heute bedanken, zunächst bei allen, die dieses Requiem vorbereitet und mitgestaltet haben“, sagte die Landeshauptfrau. „Danken möchte ich aber auch der Familie, dass ihr es möglich gemacht habt, dass sich auch das offizielle Salzburg heute verabschieden kann.“ Sie sprach den Hinterbliebenen ihr aufrichtiges Beileid aus. Beim verstorbenen Landesrat bedankte sie sich für seine „selbstlose Unterstützung, stets freundlich, aber auch mit dem klaren Willen, etwas zu bewegen“. Ihre letzte Botschaft sagte sie mit Tränen in den Augen und gerührter Stimme: „Sepp, wir werden dich niemals vergessen.“
Erzbischof Franz Lackner hatte das Schlusswort. „Herr, gib ihm und allen Verstorbenen die ewige Ruhe. Lass ihn ruhen in Frieden. Amen.“ Dann begann der Auszug aus dem Dom.





