Im SN-Wahlstudio am Sonntagabend im Schloss Mirabell sah man großteils zufriedene Gesichter nach der ersten Runde der Bürgermeisterwahl in der Stadt Salzburg.
Harald Preuner, ÖVP
Harald Preuner, der 18 Jahre Vizebürgermeister unter Heinz Schaden war, gab sich über das eher knappe Ergebnis (35,3 Prozent für Preuner, 31,8 Prozent für Auinger, jeweils ohne Briefwähler) keineswegs zerknirscht. "Es ist ein sehr gutes Ergebnis, um bei der Stichwahl als erster durchs Ziel zu gehen." Zur niedrigen Wahlbeteiligung von nur rund 38 Prozent erklärte Preuner, das tue ihm leid. Gleichzeitig hob er hervor, es sei ein sehr sachlicher Wahlkampf gewesen, "wir waren nicht untergriffig".
Bernhard Auinger, SPÖ
SPÖ-Kandidat Bernhard Auinger auf die Frage, ober er überrascht sei, wie nahe der dem langjährigen Vizebürgermeister Harald Preuner gekommen sei: "Ich bin schon ein wenig überrascht, aber sehr stolz." Er habe mit seinem Team einen sehr starken Wahlkampf gemacht, die Stimmung sei vor allem in der letzten Woche vor der Wahl sehr gut gewesen. Natürlich habe man gehofft, den Abstand zu Preuner etwas zu verringern. Aber das Ergebnis - Preuner liegt rund 1500 Stimmen vor Auinger- "motiviert für die Stichwahl" am 10. Dezember. Er habe seit Ende Oktober "so viel wie möglich Kontakte wahrgenommen, jeden tag von 7 bis 22 Uhr, das merkt man beim Ergebnis", sagte Auinger.
Johann Padutsch, Bürgerliste
Johann Padutsch, der langjährige Stadtrat und Bürgermeisterkandidat der Bürgerliste, zog eine gemischte Bilanz: Einerseits sei er auf dem dritten Platz, das Ergebnis (11,6 Prozent, ohne Briefwähler) sei besser als bei der vorangegangenen Direktwahl. Dennoch sei es "doch weniger als ich erwartet hatte", wenn er den Zuspruch der vergangenen Wochen heranziehe. Nun "tritt wieder Plan A ein", sagte der 62-jährige Padutsch - "durcharbeiten bis 2019 bis zur Gemeinderatswahl, dann die Politik sein lassen." Wen er für seine Nachfolge aufbaue, wollte Padutsch noch nicht verraten. Damit konfrontiert, dass man den Namen von Landesrätin Martina Berthold immer wieder höre, sagte Padutsch: "Den höre ich auch ab und zu."
Andreas Reindl, FPÖ
FPÖ-Kandidat Andreas Reindl betonte, für sein erstes Antreten in einer Direktwahl sei er mit dem Ergebnis von 7,3 Prozent (ohne Briefwähler) zufrieden. "Das ist ein guter Start für die Bürgermeister- und Gemeinderatswahl 2019." Die Diskrepanz zu den weit höheren Wahlergebnissen der FPÖ erklärt sich Reindl so: "Als Partei ist die FPÖ immer besser als bei Direktwahl." Wichtig sei gewesen, seinen eigenen Bekanntheitsgrad nach oben zu bringen. "Von uns wird es keine Wahlempfehlung für die Stichwahl geben. Ich weiß wen ich wähle, aber ich behalte das für mich. Die Salzburgerinnen und Salzburger sollen selbst entscheiden. Ich werde mich da heraushalten."
Barbara Unterkofler, Neos
Neos-Stadträtin Barbara Unterkofler zeigte sich ebenfalls sehr zufrieden: "Ich habe das Ziel erreicht, ein zweistelliges Ergebnis zu schaffen." Ohne Briefwähler erreichte Unterkofler 10,9 Prozent der Stimmen. Sie betonte, das sei mit einem vergleichsweise geringen Budget von nur 30.000 Euro gelungen. "Man Es geht auch anders." Bei der Landtagswahl im im Frühjahr 2018 würden die Neos "selbstverständlich" antreten, aber "ich bleibe in der Stadt".
Christoph Ferch, Salz
Christoph Ferch von der Liste "Bürger für Salzburg" sagte über sein Abschneiden mit 3,1 Prozent der Stimmen (ohne Briefwähler). "Ich habe gewusst, dass ich ich keine Rolle spielen werde." Dennoch werde er mit seiner Liste (Salz) im Jahr 2019 bei der Gemeinderatswahl wieder antreten.