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Community Nurses gehen nicht widerstandslos unter

Sigrid Scharf

Die Resonanz beim Rundruf in den Gemeindestuben fällt einhellig aus. Selten gab es auf ein Projekt so gute Rückmeldungen wie auf die Community Nurses. Der Bedarf für sie ist gegeben. Umso bitterer, dass diese Frauen nun da und dort verabschiedet werden müssen. Das Land hat die Förderungen im Vorjahr gekürzt und heuer dann gänzlich gestrichen. Viele Gemeinden können das Angebot der Community Nurses aus eigener Kraft nicht stemmen.

Als Schnittstelle zwischen Klienten und Ärzten, Dienstleistern und Spitälern sind die Community Nurses "Managerinnen", die vor allem Vernetzungs- und Präventionsarbeit leisten. Die Förderung sozialer Teilhabe (etwa durch Tanzcafés, Gedächtnistrainingskurse oder Bewegungsförderung) sowie Hilfestellung bei Anträgen oder Unterstützungsangeboten zählen zu ihren Hauptaufgaben. Das Ziel? Die Leute sollen durch ihre Begleitung länger in ihren eigenen vier Wänden bleiben können.

Das ist es, was Ältere mehrheitlich wollen. Das ist es, was mithilft, pflegende Angehörige bei der Stange zu halten. Das ist es, was dazu beiträgt, dass die Seniorenheime nicht aus allen Nähten platzen. Im Prinzip eine Win-win-Situation - aus wirtschaftlicher Sicht und aus menschlicher. Warum die Landesregierung ausgerechnet hier den Sparstift zückt, obwohl der Bund noch Mittel gestellt hat, ist nicht ansatzweise nachvollziehbar und hat definitiv einen sehr schalen Beigeschmack.