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Coronavirus im Tennengau: Kein Hobbysport in Rif, Besuchsverbot im Spital

Die verschärften Coronamaßnahmen im Tennengau betreffen alle Bereiche des öffentlichen Lebens: Sport, Gastronomie und Bildung. Wie die Betroffenen reagieren.

Die am Sonntag von LH Wilfried Haslauer (ÖVP) präsentierten Maßnahmen für den Tennengau haben Folgen für viele Bereiche.
Die am Sonntag von LH Wilfried Haslauer (ÖVP) präsentierten Maßnahmen für den Tennengau haben Folgen für viele Bereiche.

Das Universitäts- und Landessportzentrum (ULSZ) Rif muss auf eingeschränkten Betrieb umstellen. Nach einem Tag der Ungewissheit bekam Direktor Wolfgang Becker am Montagabend die entsprechende Verordnung. Breitensport- und Gruppentrainings sind vorerst nicht möglich. Ausgenommen sind Leistungssportler und der Schul- und Uni-Betrieb. "In nächster Zeit wird wenig los sein", so der wirtschaftliche Leiter Gerold Sattlecker.

Spitzenkoch Andreas Döllerer musste am Montag über zehn Stornierungen für sein Restaurant und Hotel in Golling zur Kenntnis nehmen. "Das tut weh. Aber man kann keinem böse sein, der Angst hat." Sein Team bemühe sich, den Gästen zu verdeutlichen, dass es in Golling derzeit nicht gefährlicher sei als vor einigen Wochen. Das sei bei der aktuellen Nachrichtenlage aber kaum möglich. Die Sperrstunde auf 17 Uhr vorzuverlegen, wie in Kuchl geschehen, hält Döllerer für wenig sinnvoll. "In der Speisegastronomie bringt das gar nichts."

FH Salzburg: Lehrveranstaltungen werden vermehrt digital abgehalten

Die Fachhochschule Salzburg hat mit Puch-Urstein und Kuchl zwei Standorte im Tennengau. Der Betrieb gehe weiter, die Sicherheitsvorkehrungen seien ohnehin hoch, sagt Sprecher Sigi Kämmerer. Am Campus Kuchl sind die Mitarbeiter ab sofort aufgerufen, nach Möglichkeit von zu Hause aus zu arbeiten, Lehrveranstaltungen sollen vermehrt digital abgehalten werden. "Schon bisher waren es über 50 Prozent", sagt Kämmerer. Von 3000 FH-Studierenden besuchen rund 500 den Campus Kuchl.

Auch die HTL Kuchl setzt den Schulbetrieb fort. "Wir hatten noch keinen Fall, weder im Frühjahr noch jetzt", sagt Leiter Johann Blinzer. Es gebe ein ausgefeiltes Sicherheitskonzept, das nun noch strenger angewandt werde. "Am Donnerstag oder Freitag schauen wir uns die weitere Entwicklung an und entscheiden, ob weiterführende Maßnahmen nötig sind."

Das Krankenhaus Hallein verhängte ein generelles Besuchsverbot. Ausnahmen sind nur für Väter in der Geburtenstation und für Angehörige von Patienten in Palliativsituationen möglich.

Der Halleiner TVB-Geschäftsführer Rainer Candido blickt mit Sorge auf die Entwicklung. Die Maßnahmen seien zu akzeptieren, generell werde jedoch seit Monaten Angst erzeugt, die für das Geschäft nachteilig sei. "Wir setzen darauf, bewusst positiv zu kommunizieren und zu vermitteln, dass der Besuch in der Stadt und in den Geschäften sicher ist." Er hoffe, dass trotz allem Menschen nach Hallein kämen.