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Ein junger "Kommunist" als Schreckgespenst

Sigrid Scharf

Es kann als Akt der Verzweiflung interpretiert werden, dass Bürgermeisterkandidat Florian Kreibich (ÖVP) die landesweit 25.000 ÖVP-Mitglieder aufruft, in der Stadt Salzburg lebende Verwandte zu mobilisieren, bei der Wahl am 10. März für ihn zu stimmen.

Womit er sicher recht hat: In der Stadt bedeutet die Bürgermeisterwahl einen Richtungsentscheid: zwischen dem bürgerlichen Status quo und einer linken Alternative von SPÖ, Grünen und/oder der KPÖ plus. Zwischen Stabilität und Veränderung. Doch so simpel ist es nicht. Am Beispiel S-Link gelten die Konservativen sogar als mutiger als etwa die SPÖ.

Und zum Stichwort zukunftsfit: Das Team rund um Bernhard Auinger (SPÖ) ist lange genug an Bord, es hätte Veränderungen längst einläuten können. Personell ist Auinger die Konstante, er gilt als eines der wenigen bekannten Gesichter in diesem Stadt-Wahlkampf. Manko: Sollte er sich erneut nicht durchsetzen, dürfte das Kapitel für ihn wohl abgeschlossen sein.

Anna Schiester (Bürgerliste) will die erste Bürgermeisterin der Mozartstadt werden; Florian Kreibich, dass alles so bleibt, wie es ist, mit Ausnahme des S-Link. Über allem schwebt das Schreckgespenst des KPÖ-Mannes Kay-Michael Dankl. Er ist kein Kommunist nach üblicher Definition, wäre aber ein für Salzburg nahezu ungehöriges Experiment. Für viele zählt er zumindest in die seltene Kategorie derer, denen man abnimmt, nach der Wahl auch zu tun, was sie vor der Wahl versprochen haben.