Das Land arbeitet vor Wintereinbruch weiter an einer Strategie, sollten wegen Gasengpässen Maßnahmen ergriffen werden, um großflächige und länger andauernde Stromausfälle zu verhindern.

Dafür gab es bisher vier Sitzungen des Energielenkungsbeirats. Die Wahrscheinlichkeit, dass Strom in Salzburg rationiert werden muss, bezifferte der Vorsitzende Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) am Freitag mit "kleiner als 50 Prozent, aber größer als null Prozent". Daher müsse man sich auf diesen Fall jedenfalls vorbereiten.
15 Prozent sollen freiwillig gespart werden
In einem ersten Schritt sollen die Verbraucherinnen und Verbraucher mit freiwilligen Einschränkungen bzw. Energiesparmaßnahmen in Summe bis zu 15 Prozent weniger Strom benötigen, hofft Schwaiger. In den kommenden Wochen will das Land Informationen an alle Haushalte verschicken, wie jeder im eigenen Haushalt dazu beitragen kann, dieses Ziel zu erreichen.
Hilft das nichts, sollen Verordnungen erlassen werden. Wie diese im Detail aussehen könnten, wer seinen Verbrauch zuerst um wie viel herunterfahren muss und welche Sanktionen bei Nichteinhaltung ergriffen werden, ist weiter offen. Sollte auch das nicht ausreichen, folgen als "Ultima Ratio" Flächenabschaltungen. Dafür soll es laut Schwaiger im Idealfall drei bis fünf Tage Vorlaufzeit geben. "Die Vorbereitung auf diese Vorlaufzeit muss jetzt sein", sagte Schwaiger mit Blick auf die Betriebe, die davon auch betroffen wären.
Weniger Atomstrom verfügbar
Siegfried Müllegger, Leiter der Energietechnik Salzburg AG, verwies nicht nur auf eine eingeschränkte Versorgungssituation beim Gas, sondern auch in der Stromproduktion. Jene der Salzburg AG aus Wasserkraft liege im laufenden Jahr um acht Prozent unter dem Durchschnitt. Erschwerend hinzu komme, dass in Frankreich derzeit viele Atomreaktoren außer Betrieb seien, wodurch weniger Strom exportiert werden könne.
Kommentare