Wenn alles glattgeht (und davon ist auszugehen), steht am Erscheinungstag dieser Ausgabe die neue Landesregierung.
Zu den Aufregern vorab zählt das von Schwarz-Blau transportierte Familienbild. Das "Berndorfer Modell" (Unterstützung für Elternteile, die ihre Kinder zu Hause betreuen) taucht zwar im Wortlaut nicht im Regierungsprogramm auf, die Landespolitik will es trotzdem prüfen.
Eine "Herdprämie" oder Thermomixprämie (Zitat: Svazek), sei in Zeiten eines eklatanten Fachkräftemangels komplett entbehrlich, sagen die einen. Die anderen, wie Gutschi, aber auch die FPÖ, argumentieren damit, Familien Möglichkeiten in alle Richtungen bieten zu wollen und Frauen selbst wählen zu lassen. Beide Positionen greifen zu kurz, zeigen aber deutlich, wie ideologisch besetzt das Thema immer noch ist.
Natürlich entscheiden moderne Frauen selbst, wie sie ihr Leben organisieren. Sie können aber nur dann frei wählen, wenn es Angebote gibt. Ja, die Krabbelgruppenplätze wurden, zumindest in der Stadt, in den vergangenen Jahren auf Teufel komm raus ausgebaut.
Aber: Jetzt fehlt häufig genügend ausgebildetes Personal, was die Qualität schmälert. Hinzu kommt: In aller Regel verdient der Mann nach wie vor besser als die Frau. Wo also liegen seine Anreize, weniger Gehalt, dafür mehr Freizeit; weniger Karriere, dafür mehr Routine auferlegt zu bekommen?
In der Praxis teilt man sich die häuslichen Aufgaben dann mit Hausverstand und stoppelt sich eben sein individuelles Betreuungsmodell irgendwie zusammen. Beruflich stecken meistens die Frauen zurück.