Den Altbestand nutzen, dichter bauen, um im Gegenzug andernorts Grünflächen zu erhalten und das Klima zu schützen: Davon reden Politikerinnen und Politiker in Sonntagsreden gern, wenn es um die Gratwanderung geht, zwar neue Wohnungen bauen zu müssen, dabei aber nicht allzu viel Fläche zu verbrauchen.
Der Dichtebonus für Tiefgaragen unterstützt flächensparendes Bauen. Plus: Es wird damit zusätzlicher Wohnraum geschaffen. Eigentlich seltsam, dass man sich da quer legt.
Die Begründung seitens der Salzburger Stadtplanung lautet sinngemäß, dass des die falschen Projekte trifft - solche in mittlerer Größe - und der Dichtebonus so nur den Investoren und Spekulanten in die Hände spielen würde.
Aber Hand aufs Herz, gibt es richtige und falsche Wohnungen? Mit der Keule "Luxussegment" ist man immer schnell bei der Hand. Motto: Nein danke, bauen wir lieber nix, als dass wir das Falsche bauen. Das ist mit Verlaub eine verpeilte Sichtweise.
Die öffentliche Hand müsste jedem den Teppich ausrollen, der sich Eigentum schafft. Das hat ja auch Nachzieh-Effekte. Leute im ausfinanzierten Eigenheim leiden zum Beispiel weit weniger unter der hohen Inflation. Fazit: Es gibt keine falschen Wohnungen. Die Ideologie sollte hintanstehen, wenn es um etwas so Elementares wie das Wohnen geht.