Der damalige LH-Stellvertreter Wilfried Haslauer (ÖVP) wusste es bereits vor 14 Jahren. All die Maßnahmen gegen den täglichen Stau in und vor Eugendorf könnten das Problem nicht lösen, sondern seien nicht mehr als eine Zwischenlösung. Im konkreten Fall sprach er damals am Rande einer Zusammenkunft von verkehrsgeplagten Anrainern im Jänner 2010 die Öffnung der Busspur in Eugendorf an. Und der nunmehrige Landeshauptmann hatte recht.
Sowohl diese Maßnahme als auch die Errichtung einer Pförtnerampel vor der Ortseinfahrt oder der zweispurige Ausbau der Autobahnauffahrt Wallersee waren kein Allheilmittel gegen den Dauerstau.
Keine weiteren Maßnahmen geplant
Tagtäglich wälzen sich morgens wieder die Autokolonnen durch Eugendorf, sowohl von Henndorf als auch von Seekirchen kommend. Auch die Staulängen (rund drei Kilometer Richtung Henndorf und zwei Kilometer Richtung Seekirchen) liegen wieder da, wo sie vor den oben genannten Maßnahmen lagen. Eine Tatsache, die dem für Verkehr zuständigen LH-Stv. Stefan Schnöll (ÖVP) sehr wohl bekannt ist. Weitere Maßnahmen sind dennoch nicht geplant. Fabian Graf, Referent für Infrastruktur, Straße und Verkehr im Team von Schnöll: "Es ist einfach zu viel Verkehr. Das ist ein Fakt." Man habe in den vergangenen Jahren sehr viel getan, aber das habe alles nicht ausgereicht. Nun sei ein Maximum erreicht. "Durch das vermehrte Homeoffice seit Corona gibt es Mitte der Woche ein wenig Verkehrsentlastung. Aber bei schlechtem Wetter und vor allem zu Wochenbeginn sind einfach zu viele Leute unterwegs." Eine zweite Autobahnauffahrt sei derzeit kein Thema. "Soviel ich weiß, hält die Gemeinde Eugendorf davon nichts." Es bleibe nur der Weg, den öffentlichen Verkehr, sprich die Linienbusse, attraktiver zu machen, um Pendler zum Umsteigen zu bewegen.
12.800 Fahrzeuge pro Tag
Die letzte Zählung des Landes im Vorjahr ergab für die B1 in Eugendorf-Strass ein Verkehrsaufkommen von rund 12.800 Fahrzeugen pro Tag.
Der Eugendorfer Bürgermeister Robert Bimminger (ÖVP) kennt nur eine Adresse, die die Verkehrsmisere in und vor Eugendorf lösen kann. "Hier kann es nur eine überregionale Lösung geben und die ist Aufgabe des Landes." Natürlich seien die Autokolonnen aus Richtung Seekirchen und Henndorf kommend nicht besonders nett. Aber sie würden eben durch die Pendler der umliegenden Gemeinden verursacht. Der Bau neuer Straßen oder sogar einer neuen Autobahnauffahrt sei für ihn nicht die adäquate Lösung. "Da braucht es schon ein Gesamtkonzept, das auch den öffentlichen Verkehr mit einbindet." Eugendorf sei nun mal das Nadelöhr.
Provisorium Stauampel wird zur Dauerlösung
Stadtauswärts wird im Sommer aus einem Provisorium eine Dauerlösung. Die Stauampel beim Kreisverkehr zur Autobahnauffahrt Wallersee wird bleiben. "Die permanente Ampel wird nach eineinhalbjähriger Probezeit aufgestellt", sagt Fabian Graf. Die Maßnahme habe sich bewährt. Die Ampel stellt sicher, dass der Kreisel im Abendverkehr für Pendler stadtauswärts frei bleibt. Die Bauarbeiten sollen im Juli stattfinden und bis Ende des Monats abgeschlossen sein. Zudem wird die Ampel dann auch auf den verfrühten Rückreiseverkehr der Pendler am Freitag programmiert. Dann wird sie bereits von Mittag bis in den frühen Nachmittag aktiv sein und nicht wie von Montag bis Donnerstag von 16.30 Uhr bis 18.15 Uhr.