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Nach jahrelangem Kampf: Die Rennbahnsiedlung in Salzburg bekommt endlich eine Buslinie

Bewohner der Rennbahnsiedlung fordern seit Jahrzehnten eine öffentliche Anbindung. Spätestens Ende 2025 soll es so weit sein - eine Probefahrt hat es bereits gegeben.

Der Einsatz hat sich gelohnt: Nach jahrelangem Kampf für eine Busanbindung in der sogenannten Rennbahnsiedlung in der Stadt Salzburg soll es künftig eine neue Buslinie geben. Anrainer um Peter Denifl und Stefanie Pflanzer freuen sich.
Der Einsatz hat sich gelohnt: Nach jahrelangem Kampf für eine Busanbindung in der sogenannten Rennbahnsiedlung in der Stadt Salzburg soll es künftig eine neue Buslinie geben. Anrainer um Peter Denifl und Stefanie Pflanzer freuen sich.

15 bis 20 Minuten Fußmarsch bis zur nächsten Bushaltestelle - für Bewohner der Rennbahnsiedlung in Salzburg-Parsch an der Grenze zu Aigen ist das seit jeher Normalität. Die 83-jährige Brigitte Höfert ist geheingeschränkt, sie ist auf ein Taxi angewiesen, wenn sie in die Innenstadt möchte. Auch für Familien, Schüler und Berufstätige aus der Siedlung sind die nächsten Halte beim Volksgarten, Finanzamt oder Ernst-Grein-Straße nicht gerade ums Eck, wie Anrainer schildern.

Das soll bald der Vergangenheit angehören. Verkehrsstadträtin Anna Schiester (Bürgerliste) kündigt an, dass es spätestens ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2025 eine neue Buslinie (Linie 17) geben soll, die im Halbstundentakt vom Ferdinand-Hanusch-Platz bis zur S-Bahn-Station Salzburg-Aigen geführt wird. "Das wurde schon viel zu lange nur versprochen. Sollte es sich planerisch und budgetär ausgehen, könnte die Umsetzung auch früher erfolgen, das kann ich aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht garantieren", betont Schiester. Kosten und Linienführung würden derzeit ausgearbeitet. Mehrere Halte entlang des Ignaz-Rieder-Kais seien angedacht.

Bedient wird die Linie von Albus, wie Geschäftsführer Hermann Häckl bestätigt. "Eine Probefahrt ist vor etwa einer Woche erfolgt, damit wir sehen, welche Linienführung und welche Busse am besten geeignet sind." Geplant sei ein E-Bus mit zehn bis zwölf Metern Länge. Aufgrund langer Lieferzeiten müsse vorerst ein dieselbetriebener Bus eingesetzt werden.

Seit 40 Jahren fordern Anrainer eine Busanbindung, auch Ruftaxis waren angedacht. Seit dem Jahr 2018 haben die Bewohner Stefanie Pflanzer und Peter Denifl 850 Unterschriften gesammelt. Es gab einen offenen Brief an Ex-Bgm. Harald Preuner (ÖVP), im Stadtbudget waren 2018 schon Mittel reserviert. Umgesetzt wurde nichts. "Viele, die sich eingesetzt haben, sind schon gestorben", sagt Denifl. "Wir brauchen den Bus so bald wie möglich." Er kündigt an: "Wenn der Bus tatsächlich kommt, wird gefeiert in der Siedlung."

Etwa 3000 Menschen leben in der Siedlung um die Johannes-Filzer-Straße zwischen dem Ignaz-Rieder-Kai und der Aigner Straße. Den Namen Rennbahnsiedlung verdankt sie der Trabrennbahn, die dort bis 1960 betrieben wurde. Dann ist die Fläche mit Wohnungen verbaut worden, die Rennbahn übersiedelte nach Liefering.

"Dort ist es eng und eine neue Linie kostet Geld, bisher hat sich niemand drübergetraut", sagt Verkehrsexperte Sebastian Krackowizer. Er hat im Vorjahr einen Plan für eine Linienführung - über den Preuschenpark und bis nach Gnigl - vorgelegt. "Früher hat man weitere Wege zu den Haltestellen in Kauf genommen, das ist nicht mehr zeitgemäß. Gut, dass diese Lücke im Nahverkehr endlich geschlossen wird."